BildschirmarbeitAugenfreundlich Arbeiten am Monitor
Warum augenfreundlich Arbeiten am Monitor wichtig ist
Müde, trockene Augen und ein verspannter Nacken nach mehreren Stunden Arbeit vor dem Monitor sind für viele Menschen Alltag. Das statische Sitzen und der starre Blick auf den Monitor belasten auf Dauer Wohlbefinden und Gesundheit. Um Sehbeschwerden und eine nachlassende Sehkraft durch die Arbeit am Bildschirm zu vermeiden, empfiehlt sich deshalb eine augenfreundliche Arbeitsplatzgestaltung.
Ausreichende Bildschirmgröße wählen
Bildschirme sollten mindestens 21 Zoll Bildschirmdiagonale haben. Bildschirmgrößen von 24 oder sogar 27 Zoll werden immer häufiger verwendet. Vorteile: Auf großen Monitoren lassen sich selbst kleine Bildelemente gut erkennen und mehrere Fenster, zum Beispiel für Text- und Bildbearbeitung, nebeneinander platzieren.
Sie können die Schrift vergrößern und haben einen besseren Überblick über den gesamten Arbeitsbereich. Außerdem bewegen sich die Augen mehr über einen größeren Bildschirm.
Mit zwei oder mehreren Monitoren arbeiten
Wer viele Informationen parallel bearbeitet oder viele Anwendungen gleichzeitig geöffnet hat, kann auf zwei oder mehrere Monitore zurückgreifen. Diese sollten dann in einem Halbrund aufgestellt sein, damit die Sehentfernung zu jedem Monitor gleich ist und eine senkrechte Blicklinie auf jeden Monitor gewährleistet ist.
Werden zwei oder mehrere Bildschirme genutzt, sollten diese schmale Ränder haben, dicht beieinander stehen und eine identische Darstellung aufweisen. Farb- oder Helligkeitsabweichungen zwischen den Bildschirmen strengen die Augen zu sehr an.
Schriftgröße der Bildschirmentfernung anpassen
Der Abstand zwischen Auge und Monitor sollte mindestens 50 Zentimeter betragen. Je größer der Bildschirm, desto größer kann auch der Abstand sein. Die Schriftgröße wird an die Entfernung angepasst, sodass alle Schriftzeichen leicht lesbar sind. Ist der Kontrast auf das Maximum eingestellt, erleichtert auch das die Lesbarkeit.
Bei einer Bildschirmentfernung von 70 Zentimetern sollte die Schriftgröße entsprechend der Sehfähigkeit zwischen 4,5 und 6,4 Millimeter betragen (gemessen werden die Großbuchstaben). Bei einer Bildschirmentfernung von 80 Zentimeter sind das zwischen 5,2 und 7,3 Millimeter. Stellen Sie die Schriftgröße entsprechend ein und passen Sie die Größe der Fenster ebenfalls an.
Faustformel für Entfernung vom Bildschirm und Schriftgröße
Zeichenhöhe (mm) = Sehabstand (mm)/155
Quelle: ergo-online
Bildschirmhöhe und Bildschirmneigung einstellen
Beim Arbeiten am Monitor sollte sich die oberste Zeile unterhalb der Augenhöhe befinden. Wenn die Blickrichtung weiter nach oben geht, entstehen Nackenverspannungen, die die Durchblutung der Augen behindern. Zudem stellen die Augen bei einem nach unten gerichteten Blick das Bild automatisch schärfer ein. Deshalb sollte der Monitor so geneigt werden können, damit die Blicklinie um rund 30 Grad gesenkt ist.
Blendung durch Licht und Reflexion vermeiden
Blendung kann durch Tageslicht, Kunstlicht oder Reflexion entstehen. Am Bildschirmarbeitsplatz sollte sie auf jeden Fall vermieden werden, um die Sehkraft nicht zu schädigen. Blendung auf dem Monitor entsteht vor allem bei spiegelnden Monitoren, wie sie im Consumer-Bereich oft genutzt werden. Im Büro sollten auf jeden Fall entspiegelte Monitore eingesetzt werden.
Bildschirmarbeitsplatz am Fenster richtig positionieren
Blendung durch Tageslicht resultiert meist dadurch, dass die Sonne durch das Bürofenster scheint oder externes Licht ungünstig an den Bildschirmarbeitsplatz reflektiert wird. Das lässt sich durch die richtige Position des Bildschirms vermeiden beziehungsweise verringern. Das Fenster sollte nicht hinter dem Bildschirm und nicht hinter Ihrem Rücken sein. Am besten ist: Sie positionieren den Monitor so, dass das Tageslichtfenster seitlich zum Arbeitsplatz ist.
Wenn sich die Fenster seitlich zum Bildschirmarbeitsplatz befinden, sollte die Blickrichtung zum Monitor parallel zu den Fenstern verlaufen. Dann kommt es nur bei ungünstigem Sonnenstand zu einer Blendung. Vorübergehend können dann die Rollläden geschlossen werden, bis die Sonne weitergezogen ist. Ansonsten sollten die Rollläden offen bleiben, um das Tageslicht hereinzulassen.
Fenster vor und hinter dem Bildschirmarbeitsplatz verdunkeln
Lässt es sich nicht vermeiden, dass der Bildschirm direkt vor einem Fenster steht, sollte dieses verdunkelt werden. Die Augen werden sonst immer geblendet. Befindet sich ein Fenster im Rücken, können, je nach Oberflächenbeschaffenheit, Reflexionen auf dem Monitor entstehen. Auch in diesem Fall sollte das Fenster verdunkelt werden.
Befinden sich gegenüber einem Fenster reflektierende Oberflächen, wie beispielsweise eine weiße Wand, kann auch dies die Ursache für Blendung sein. Auch hier gilt: Fenster verdunkeln.
Für mindestens 500 Lux Helligkeit sorgen
Für eine gute Sicht am Arbeitsplatz ist eine ausreichende Beleuchtung erforderlich, damit die Augen nicht zu schnell ermüden. Für die Arbeitsfläche entspricht das einer Mindesthelligkeit von 500 Lux.
Dieser Faktor wird häufig unterschätzt, wenn im Büro die Lampen nicht angeschaltet werden, weil beispielsweise die künstlichen Lichtquellen als unangenehm empfunden werden. In diesem Fall sollte durch eine zusätzliche Stehleuchte oder Tischlampe mit angenehmerem Lichtspektrum Abhilfe geschaffen werden.
Blendfreie Bürolampen verwenden
Bei zu wenig Tageslicht auf der Arbeitsfläche ist es wichtig, für eine gute Beleuchtung zu sorgen. Auch bei der künstlichen Beleuchtung durch Lampen spielt das Thema Blendung eine Rolle. Wichtig ist, dass die Lampe den Schreibtisch und die direkte Umgebung ausleuchtet, sich aber nicht auf dem Monitor spiegelt.
Günstig sind blendarme Leuchten, die Licht nach unten und oben abstrahlen. Damit kann einerseits die Arbeitsfläche ausreichend beleuchtet werden. Andererseits erzeugt das nach oben strahlende Licht eine indirekte Beleuchtung und sorgt für die Umgebungshelligkeit und eine angenehme Atmosphäre im Büro.
Die Lampen sollten so neben oder über dem Schreibtisch positioniert werden, dass es keine direkte Blendung und keine Reflexion auf dem Monitor gibt.
Notebooks und Tablets nach Möglichkeit vermeiden
Wer mobile Geräte wie Notebooks oder Tablets häufig und lange nutzt, verspannt sich und strengt die Augen an. Vor einem Notebook ist keine aufrechte und entspannte Körperhaltung möglich. Der Bildschirm ist tief und der Kopf somit ständig nach vorne geneigt. Der Sehabstand ist zu gering. Je mehr die Tastatur mit dem Bildschirm verschmilzt und je kleiner der Monitor, desto krummer wird die Körperhaltung und desto weiter schrumpft der Sehabstand.
Mit Tablets und Smartphones sollten allenfalls kurze Texte geschrieben werden. Bei längerem Gebrauch helfen externe Geräte wie Tastatur und Maus, die Körperhaltung zu verbessern und die Augen zu entlasten. Ein Notebook-Ständer hilft, die passende Höhe für ein entspanntes Arbeiten zu erreichen. Im Zweifel tut es auch ein Stapel Bücher. Dann brauchen Sie aber in jedem Fall eine externe Tastatur und Maus.
Für Augenbewegung und Abwechslung sorgen
Damit die Augen entspannt bleiben, brauchen sie genügend Bewegung und Abwechslung. Wer zu lange Details in der Nähe fokussiert – wie zum Beispiel beim Blick auf den Monitor – trägt zur Ermüdung der Augen bei. Hilfreich ist es, oft aus dem Fenster zu schauen oder andere, entfernte Dinge im Raum zu betrachten. Ebenfalls hilfreich: die Augen ein paar Mal zum linken und rechten Augenwinkel bewegen.
Bildschirmarbeit im Homeoffice
Zu Hause im Homeoffice gelten dieselben Regeln für Monitore und Bildschirmarbeit wie im Büro. Allerdings sind dort oft die räumlichen Bedingungen schlechter und der Platz knapper. Achten Sie dann umso mehr auf ausreichend (Augen-) Bewegungen und Abwechslung, auf die richtige Beleuchtung und ausreichende Schriftgröße am Bildschirm.
Der Arbeitgeber muss auch bei vereinbarter Homeoffice-Arbeit dafür sorgen, dass die Bestimmungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eingehalten werden. Fragen Sie deshalb ruhig nach, wenn es um eine bessere Beleuchtung, das richtige Sitzen und ausreichend große Monitore geht.