UnternehmensfinanzierungFörderantrag schreiben – so gehen Sie vor

Wer einen Förderantrag schreibt, sollte auf Richtigkeit und Vollständigkeit achten, damit der Antrag auch genehmigt wird. Wie beschreiben Sie Ihr Vorhaben nachvollziehbar? Wie legen Sie Ihre Kosteneinschätzung dar? Der Autor klärt außerdem, welche Bestandteile auf keinen Fall fehlen dürfen und welche Details wichtig sind.

Details zum Vorhaben in den Förderantrag schreiben

Eine umfassende Beschreibung des Vorhabens ist wichtig, damit der Fördermittel-Geber weiß, worum es geht. Dieses Schriftstück muss ausführlich und detailliert aufzeigen, was das Unternehmen macht und welche Ziele es verfolgt.

Es liefert Antworten auf folgende Fragen:

  • Wer ist am Unternehmen beteiligt?
  • Was ist der Status quo und warum ist es sinnvoll, das Vorhaben zu realisieren?
  • Was ist der Ist-Zustand und welche Vorteile liegen darin, den Soll-Zustand zu erreichen?
  • Vor allem: Wie wird dieser Soll-Zustand erreicht?
  • Wer erbringt welche Leistung und welche Arbeitspakete werden bearbeitet? Wie sind die Aufgaben aufgeteilt?
  • Welche Meilensteine und Ergebnisse sollen erreicht werden?
  • Welche Vorteile ergeben sich daraus für die Allgemeinheit?

Beantwortet Sie all diese Fragen in der Beschreibung des Vorhabens ausführlich, schlüssig und überzeugend. Nehmen Sie sich dafür genügend Zeit.

Innovation und Neuerung beschreiben

Damit der Kapitalgeber genau weiß, warum die neue Innovation wichtig für den Markt ist, sollten Sie relevante Argumente in den Förderantrag schreiben.

Wer zum Beispiel einen Dorfladen eröffnen möchte, um dem Thema Nachhaltigkeit und Angebot von regionalen Produkten gerecht zu werden, muss wissen, dass diese Idee nicht neu ist. An bestimmten Orten aber lohnt es sich trotzdem, einen Dorfladen zu eröffnen, wenn Infrastruktur und die Nähe zum Kunden gute Ergebnisse in Aussicht stellen.

Gehen Sie bei technischen Innovationen auf wichtige Details ein, die dem Kunden einen echten Mehrwert bieten.

Kosten im Förderantrag aufschlüsseln

Schlüsseln Sie alle Kosten im Detail auf, die in Ihrem Unternehmen entstehen. Denken Sie dabei an die Kosten für:

  • Personal
  • externe Dienstleistungen
  • Strom- und Internet-Verträge
  • Mieten
  • Versicherungen für das Unternehmen
  • KFZ-Kosten
  • Fortbildungen
  • Reisen

Auch hier gilt: Je strukturierter und ausführlicher Sie alles darstellen, desto besser! Um keine Kosten zu vergessen, sollten Sie sich ausführlich darüber Gedanken machen und gegebenenfalls Rat von außen in Anspruch nehmen.

Zeitpläne darlegen

Jedes Unternehmen benötigt eine Vorlaufzeit, um beim Kunden bekannt zu werden. Zeitpläne sind elementar, damit auch anfängliche Verdienstausfälle ausgeglichen werden können.

Bei der Vorstellung des Zeitfensters ist es ratsam, realistisch zu bleiben. Je nach Geschäftsfeld ist es im ersten Jahr üblich, keinen Gewinn zu generieren.

Schriftliche Angebote dem Förderantrag beilegen

Wer Baumaßnahmen plant oder Möbel, Kfz und andere Sachmittel für sein Unternehmen benötigt, kann dafür Anträge für Fördermittel stellen. Sie müssen dann erläutern, was Sie anschaffen und wofür das wichtig ist. Außerdem müssen Sie die Höhe der Investitionen und Kosten angeben. Hier sind Angebote und Kostenvoranschläge von Anbietern sinnvoll.

Auf schriftlichen Angeboten stehen zudem alle Daten des Anbieters oder Herstellers. Somit wird die Verwendung der Mittel auch später nachvollziehbar.

Finanzierungsnachweis und Eigenmittelnachweis nicht vergessen

Jedes Start-up muss eine Bestätigung von der Bank und den Nachweis der Eigenmittel schriftlich vorlegen, damit deutlich wird, dass das Vorhaben finanziell gesichert ist; eine sogenannte Durchfinanzierungsbestätigung. Die Bank muss eine Finanzierungszusage machen. Durch Konto- und Depotauszüge können Sie nachweisen, dass Eigenmittel für Ihr Vorhaben vorliegen und verwendet werden können.

Allerdings müssen die Gelder frei verfügbar sein. Eine Rückkaufswert-Bestätigung von einer Versicherung zum Beispiel, die erst in zehn Jahren fällig ist, ist kein Eigenmittel-Nachweis. Dokumentieren Sie alle Ausgaben mit Nachweisen. Denn später müssen Sie dem Fördermittel-Geber einen Verwendungsnachweis liefern und die tatsächlichen Kosten plausibel erläutern.

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