InnovationenWie Sie eine Innovationskultur etablieren
Warum ist Innovationskultur wichtig?
Die Geschwindigkeit, mit der sich ganze Branchen und Märkte derzeit verändern, war noch nie so hoch. Viele dieser Veränderungen bestimmen im hohe Maße die unternehmerische Zukunft und setzen voraus, dass sich ein Unternehmen immer wieder anpasst; es braucht einen hohen Adaptionsgrad.
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, müssen sich Führungskräfte grundlegend hinterfragen, ihr Unternehmen agiler aufstellen, Hierarchien aufbrechen und eine starke Innovationskultur entstehen lassen.
Warum entsteht Innovationsdruck?
Die Corona-Pandemie wird oft als Hauptgrund für Innovationsdruck genannt. Sie ist aber nur ein Treiber unter vielen: Digitalisierung, neue Technologien, Globalisierung, Nachhaltigkeit, Klimawandel – ganze Branchen werden durch externe Faktoren beeinflusst. Hinzu kommt, dass sich die Anforderungen und Interessen aller Stakeholder rasant entwickeln. Kunden haben neue Bedarfe, Investoren fordern Wachstum, der Wettbewerb erfordert eine schnelle Anpassung.
Diese zunehmende Marktbewegung und andauernde Unruhe dominieren das Alltagsgeschäft und verlangen eine hohe Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für den Unternehmenserfolg ist es essenziell, aktiv die Zukunft zu gestalten, statt nur dem Markt zu folgen.
Wie ist es um Innovationen in Deutschland bestellt?
Vielfach erleben wir eine unzureichende strategische Innovationsverankerung, lange Adaptionszeiten, Bürokratismus, Digitalisierungsrückstand, unverbesserlichen Perfektionismus (wo er nicht sein muss), Normierungswahn, Entscheidungsschwäche, Inflexibilität und Kreativlosigkeit. Ein Großteil der Innovationsvorhaben in Unternehmen schlägt fehl.
Wie etabliert man eine Innovationskultur?
Folgende Erfolgsfaktoren machen eine starke Innovationskultur aus:
Mitarbeitende in den Mittelpunkt stellen
Zu einer starken Innovationskultur gelangen Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Denn bei ihnen entstehen nicht nur die Ideen, sondern auch das Verständnis und der Wille für Veränderungen und Innovationen. Die Belegschaft braucht Kompetenzen und Freiräume, damit sie für Unsicherheiten und kritische Situationen gewappnet sind.
Innovationsnetzwerk im Unternehmen schaffen
Sinnvoll ist die Bildung eines Netzwerks, dessen Mitglieder aktiv in die Kulturveränderung einbezogen werden. Das Netzwerk dient als Ideengeber und Treiber des Wandels, die Mitglieder als Ansprechpartner und Vorbilder. Sie leben die Innovationsbereitschaft vor und bewahren im besten Fall die „kindliche“ Neugier vor dem Unbekannten.
Führungskräfte geben Ziele vor und gehen voran
Führungskräfte müssen ermutigen und Verantwortung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übertragen. Sie müssen aber auch bei der eigenen Persönlichkeit ansetzen und ihr Verhalten ständig hinterfragen. Es braucht ein klares Zielbild von oben und den Wunsch einer ausreichend großen Zahl an Personen im Unternehmen, Innovationen auch gelingen zu lassen.
Positive Fehlerkultur etablieren
Handlungsschnelligkeit und die Bereitschaft zum Experimentieren drängen Absicherungsverhalten in den Hintergrund. Scheitern darf in diesem Zusammenhang nicht als Niederlage empfunden werden, sondern als Entwicklungsschritt. Das wiederum verlangt von allen Beteiligten ein hohes Maß an Vertrauen, Fehlertoleranz und Kommunikation.
Innovationskultur transparent machen
Alle Vorgänge sollten zudem so transparent wie nur möglich kommuniziert werden, um dadurch die Motivation der Beschäftigten zu fördern, kreativ zu sein, Ideen zu generieren und darüber in einen offenen Dialog mit allen Stakeholdern einzusteigen.
Wann gelingt der Wandel zu einer starken Innovationskultur?
Schnell geht ein Wandel der Innovationskultur ganz sicher nicht vonstatten. Es braucht seine Zeit, bis die neue Kultur gewachsen ist, alle damit vertraut sind und ein gewisses Maß an Routine eingekehrt ist. Dem einen Unternehmen gelingt es in kürzerer Zeit, beim nächsten dauert es länger.
Dennoch gibt es eine Faustregel: Je breiter die Auseinandersetzung angelegt ist, je klarer der gesamte Veränderungsprozess und je frühzeitiger die Führungskräfte involviert werden, desto schneller wird ein Unternehmen damit vorankommen. Ist die Basis geschaffen und sind traditionelle Verhaltensmuster einem neuen Habitus gewichen, steht der erfolgreichen Innovationskultur nichts mehr im Wege.