FührungLeading Simple – wie Sie ein Führungssystem etablieren
Kann man Führung lernen?
Gute Führungskräfte müssen keine Halbgötter sein. Es geht auch ohne ein riesiges Spektrum an Kompetenzen und Intelligenzen. Management ist eine praktische Disziplin und Führung erlernbar. Fragt man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen, ob sie ein Bild davon haben, wie sie geführt werden, wird dies meist verneint.
Gleichzeitig wird der Wunsch nach transparenten Führungsmethoden laut. Selbst die Mitarbeitenden wünschen sich Klarheit in Sachen Führung, nicht nur das obere Management. Aus dieser Klarheit und Transparenz entsteht Vertrauen – ein Wert der in vielen Organisationen abhandengekommen ist.
Das Führungssystem Leading Simple besticht durch eine klare Struktur und einen präzisen Aufbau; zudem definiert es die entscheidenden Punkte deutlich:
- Was ein Leader tun muss – seine fünf Aufgaben
- Womit er es tun sollte – seine fünf Hilfsmittel
- Wie er es tun sollte – die fünf Prinzipien
Mit dieser klar ausgerichteten Anleitung erhält das Unternehmen eine für alle Beteiligten nachvollziehbare Führungssystematik. Alle ziehen an einem Strang und verstehen, was warum und wie getan werden muss. So wird das System zu einem didaktischen Leitfaden effektiver Führung, den auch all jene sofort verinnerlichen können, die neu in die Organisation kommen.
Die Basis von Leading Simple: Führen mit Kopf, Herz und Hand
Leading Simple geht nicht von der Persönlichkeit der Führungskraft aus, sondern von ihren Handlungen. Die Gesamtheit der Aktivitäten wird bestimmt durch drei Faktoren: den Kopf, die Hand und das Herz.
- Der Kopf steht für die fünf Aufgaben, die eine Führungskraft erfüllen muss: Menschen fördern, den Unternehmenszweck erfüllen, Systeme schaffen, delegieren und kontrollieren.
- Die Hand symbolisiert die fünf Hilfsmittel, die sie bei der Umsetzung der Aufgaben unterstützten: Lob, Umleiten, Kritik, ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibungen und die Budgetplanung.
- Das Herz schließlich steht für die fünf Prinzipien, auf denen Führung beruhen soll: Verantwortung übernehmen, Ergebnisorientierung, Konzentration auf Stärken, ein gutes Betriebsklima und das Schaffen von Vertrauen.
Die erste Aufgabe: Menschen fördern
Ein Leader sollte seine Mitarbeitenden stets mit einem System fördern, das berücksichtigt, dass jeder Mensch vier Phasen durchlaufen kann.
In der ersten Phase – geringe Kompetenz, hohes Engagement – gibt der Leader vor, was der Mitarbeiter tun muss.
In der zweiten Phase – gestiegene Kompetenz, nachlassendes Engagement – muss der Leader mit dem Mitarbeiter trainieren, Ziele zu setzen und das Erreichen dieser Ziele kontrollieren.
In der dritten Phase – hohe Kompetenz, unbeständiges Engagement – muss der Mitarbeiter gefordert werden.
In der vierten Phase – hohe Kompetenz, hohes Engagement – kann der Leader delegieren und Verantwortung abgeben.
Die zweite Aufgabe: Den Unternehmenszweck erfüllen
Der wichtigste Zweck einer Firma ist es, Gewinn zu erzielen, Kosten zu sparen sowie den Umsatz zu erhöhen.
Der oft zitierte Kampf zwischen Kapital und Mensch existiert nicht. Wenn die Führung im Freisetzen der menschlichen Potenziale versagt, kommt das Kapital und regelt diesen Fehler.
Die dritte Aufgabe: Systeme schaffen
Ein Leader sollte Systeme schaffen, sodass er weniger direkt führen muss – denn jeder Mitarbeiter kennt seine Aufgaben.
Die Königsfrage lautet: Wie mache ich mich überflüssig, während die Ergebnisse immer besser werden?
Der Leader muss fragen: Welche Prozesse benötige ich, um die Unternehmensidee umzusetzen? Dann muss er ein passendes System entwickeln und nach Mitarbeitern suchen, deren Stärken in dem System wertvoll sind.
Die vierte Aufgabe: Delegieren
Ein Leader muss seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Arbeiten übertragen, um fünfzig Prozent seiner Zeit für Unvorhergesehenes frei zuhalten. Er darf nicht zulassen, dass weiterdelegiert wird.
Delegieren ist die Fähigkeit, Aufgaben so zu übergeben, dass du mit der Qualität dessen, was zurückkommt, zufrieden bist.
Die fünfte Aufgabe: Kontrollieren
Die ersten vier Aufgaben sind ohne Kontrolle nicht denkbar. Sie muss als unverzichtbare Hilfe erkannt werden und nach einem transparenten System erfolgen.
Um das Engagement zu beurteilen, macht der Leader sich Notizen zum konkreten Verhalten des Mitarbeiters. Er urteilt auf der Grundlage der Prinzipien der Firma und seiner subjektiven Einschätzung.
Transparenz und Kontrolle werden von Leadern gelebt und geliebt. Je mehr ein Leader Kontrolle als Hilfe zur Zielerreichung versteht, desto mehr schätzen es seine Mitarbeiter, kontrolliert zu werden.