EntgeltMusterschreiben zur Vergütung von Überstunden

Überstunden oder Mehrarbeit leisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dann, wenn sie die vereinbarte Arbeitszeit überschreiten. Die maßgebliche Regelarbeitszeit kann sich direkt aus dem Arbeitsvertrag ergeben, aber auch mittelbar aus einem Tarifvertrag, Kollektivvertrag oder Gesamtarbeitsvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder einem Gesetz.

Die Rechtsprechung sagt: Selbst wenn der Arbeitgeber Überstunden nicht ausdrücklich angeordnet hat, ist von einer konkludenten (stillschweigenden) Anordnung auszugehen, wenn folgender Tatbestand gegeben ist: Der Arbeitgeber weist einem Arbeitnehmer in einem Umfang Arbeit zu, die dieser unter Ausschöpfung der persönlichen Leistungsfähigkeit nur durch die Leistung von Überstunden bewältigen kann.

Tipps zum Nachweis der Überstunden

Wenn Sie die Bezahlung Ihrer Überstunden geltend machen wollen und dafür einen Antrag auf Auszahlung stellen wollen, ist es ratsam, sämtliche Überstunden genau zu dokumentieren. Schreiben Sie in einer Tabelle auf:

• Umfang der geleisteten Überstunden mit Datum und Uhrzeiten
• Arbeiten notieren, die während der Überstunden geleistet wurden
• schriftliche Anordnung der Überstunden aufbewahren (zum Beispiel E-Mail)
• mündliche Anordnung der Überstunden jeweils wörtlich mit Datumsangabe notieren
• Namen von Zeugen notieren, die bei der Anordnung der Überstunden dabei waren

Die Geltendmachung der Vergütung von Mehrarbeit muss nicht zwingend per Brief und in Schriftform erfolgen. Der Antrag kann auch in Textform erfolgen, zum Beispiel per E-Mail.