RentabilitätWas sind die Ziele der ABC-Analyse?
Was ist die ABC-Analyse – einfach erklärt?
Die ABC-Analyse ist ein Verfahren, um Elemente zu priorisieren. Angewendet wird die ABC-Analyse zum Beispiel auf Kunden, Produkte, Lieferanten, Materialien, Projekte. Objekte der Klasse A sind sehr wichtig, die der Klasse B wichtig und die der Klasse C weniger wichtig.
Was will man mit einer ABC-Analyse herausfinden?
Durch die Einteilung in ABC-Kategorien finden Unternehmen heraus, wann sich der Einsatz von Ressourcen besonders lohnt – nämlich dann, wenn die Elemente zur A-Gruppe gehören. Verschwendung wird vermieden; das Kosten-Nutzen-Verhältnis beachtet.
Hat ein Unternehmen die Wichtigkeit bestimmter Elemente festgestellt, kann es ihnen mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen widmen als weniger wichtigen Elementen. Zur A-Gruppe gehörende Kundinnen und Kunden werden etwa intensiver (und somit kostenaufwendiger) betreut. Das lohnt sich, wenn diese für den meisten Umsatz sorgen.
Welche Ziele werden mit der ABC-Methode verfolgt?
Unternehmen stellen mit der ABC-Methode sicher, dass die Priorität immer beim erfolgreichsten Produkt, der lohnendsten Arbeit oder den wichtigsten Personen liegt.
Je nach Branche und Unternehmen sind die wichtigsten Ziele der ABC-Analyse:
- Priorisierung von Ressourcen: Die ABC-Analyse hilft dabei, Ressourcen wie Zeit, Geld, Lagerplatz oder Arbeitskraft effizienter einzusetzen, indem sie Elemente in A-, B- und C-Kategorien unterteilt.
- Inventarmanagement: In Lagerhaltung und Bestandsmanagement ermöglicht die ABC-Analyse die Identifizierung von Beständen, die den größten Wert oder die höchste Nachfrage haben (A-Kategorie). Dies hilft, Engpässe oder Überbestände zu vermeiden und die Kosten zu senken.
- Kundenmanagement: Im Marketing und Vertrieb kann die ABC-Analyse dazu verwendet werden, Kunden in A-, B- und C-Kategorien einzuteilen. A-Kunden sind die profitabelsten, während C-Kunden nur geringen Umsatz generieren. Dies ermöglicht eine gezielte Kundenbetreuung und eine differenzierte Marketingstrategie.
- Lieferantenmanagement: Unternehmen können ihre Lieferanten in A-, B- und C-Kategorien einstufen, um sicherzustellen, dass sie die besten Lieferanten priorisieren und sich auf diejenigen konzentrieren, die den größten Beitrag zur Wertschöpfung leisten.
- Kostenmanagement: Durch die Identifizierung von kostenintensiven Elementen in der A-Kategorie senken Unternehmen gezielt Kosten, optimieren Prozesse und steigern die Rentabilität.
- Arbeitszeitmanagement: In Personalmanagement und Arbeitsorganisation wird die ABC-Analyse durchgeführt, um Aufgaben und Projekte zu priorisieren, sodass Mitarbeitende ihre Zeit und Energie auf die wichtigsten Aktivitäten konzentrieren.
- Risikomanagement: Mit der ABC-Methode werden Investitionen oder Vermögenswerte nach Risiko oder Rendite-Potenzial priorisiert.
Beispiel für Ziele der ABC-Analyse im Lagermanagement
Ein Einzelhandelsunternehmen, das elektronische Geräte verkauft, möchte die ABC-Analyse auf sein Produktlager anwenden. Eine differenzierte Betrachtung der Produkte ermöglicht, für jede Produktklasse eine optimale Lagerpolitik zu betreiben. Auf der Grundlage der ABC-Analyse unterscheidet das Unternehmen:
A-Kategorie: sehr hohe Bedeutung für das Unternehmen, beschränkte Anzahl von unterschiedlichen Produkten
Zur A-Kategorie gehören die neuesten Modelle der meistverkauften elektronischen Geräte: die Topseller.
Ziele: Diese Produkte werden von den Kunden am stärksten nachgefragt. Das Unternehmen erzielt damit einen hohen Anteil seines Umsatzes und hat eine hohe Gewinnmarge. Der Bestand mit diesen Produkten darf nicht ausgehen. Sie müssen in ausreichender Stückzahl immer auf Lager sein. Das ist möglich, weil es sich bei diesen A-Produkten um eine beschränkte Anzahl unterschiedlicher Produkte handelt.
B-Kategorie: mittlere Bedeutung für das Unternehmen, mittlere Anzahl unterschiedlicher Produkte
Zur B-Kategorie zählen ältere Modelle oder weniger nachgefragte Elektronikprodukte; das sind zum Beispiel besonders teure Marken oder Produkte für spezielle Anwendungszwecke.
Ziele: Diese Produkte machen einen weiteren, wichtigen Teil des Umsatzes aus. Aber es handelt sich um unterschiedliche Produkte, die bestellt und gelagert werden müssen. Bei der Lagerhaltung muss das Unternehmen darauf achten, dass sich keine Ladenhüter ansammeln.
C-Kategorie: geringwertige Produkte mit vielen Varianten
In die C-Kategorie fallen Zubehörteile oder Verbrauchsmaterialien.
Ziele: Das sind die Produkte mit geringem Wert, die jedoch in großen Mengen vorhanden sind. Sie tragen nur zu einem kleinen Teil des Umsatzes bei. Hier sollten Kosteneinsparpotenziale identifiziert und genutzt werden. Zum Beispiel bei der Bestellung, bei der Lagerung und bei der Befüllung im Laden.
Die Ziele dieser ABC-Analyse sind:
- Sicherstellen, dass Produkte der A-Kategorie immer auf Lager sind, um Kundennachfrage zu befriedigen.
- Produkte der B-Kategorie überwachen, um sicherzugehen, dass sie nicht zu Überbeständen führen, was zu unnötigen Lagerkosten führen könnte.
- Die Lagerkapazität und Bestellprozesse für Produkte der C-Kategorie optimieren und Handling-Kosten reduzieren.