FührungWie Führungskräfte die Resilienz ihres Teams steigern – fünf Tipps
Wie Resilienz und Stressmanagement zusammenhängen
Im Arbeitsalltag hilft uns Stress bei der Aktivierung von Körper und Geist und kann für eine Extraportion an Motivation, Konzentration und Leistungsfähigkeit sorgen. Jedoch führt eine hohe Arbeitsverdichtung aufgrund der zunehmenden Geschwindigkeit von Arbeitsverfahren dazu, dass Stress zum Dauerzustand wird.
Das kann zu negativen Beeinträchtigungen wie psychischen Erkrankungen führen, da der Körper dauerhaft in „Alarmbereitschaft“ versetzt ist. Die von den Krankenkassen bekannt gegebene, durchgehend wachsende Zahl von Burnout-Fällen und Abwesenheit aufgrund psychologischer Erkrankungen stellt eine Herausforderung für Betriebe dar.
Wegen dieser beunruhigenden und steigenden Krankheitszahlen wird effektives Stressmanagement immer wichtiger, mit besonderem Augenmerk auf die Fähigkeit der Resilienz. Denn wer aktiv auf Veränderungen zugeht und adäquat darauf reagiert, erlebt Erfolge. Das ist wichtig für das Wachstum des Unternehmens und der Mitarbeitenden.
Warum resilienzstärkende Führung wichtig ist
Als Teamführung können Sie aktiv die Resilienz im Team stärken. Hier gibt es großes Potenzial und attraktive Erfolgsaussichten:
- Stressbedingte Erkrankungszahlen sinken.
- Den Teammitgliedern werden unnötige Ängste genommen; das steigert die Zufriedenheit.
- Die Produktivität des Einzelnen steigt – und somit die des ganzen Unternehmens.
Als Führungskraft nehmen Sie eine zentrale Rolle ein und können durch Ihren Führungsstil die Mitarbeitenden unterstützen. Mit diesen fünf Punkten beeinflussen Sie die innere Stärke Ihrer Mitarbeitenden positiv:
1. Als Führungskraft die eigene Resilienz stärken
Führungskräfte sind auch im Hinblick auf Resilienz Vorbilder und sollten daher den richtigen Umgang mit Stress vorleben. Dadurch legen sie den Grundstein für eine unbeschwerte Arbeitsatmosphäre. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre eigene Fähigkeit zur Resilienz trainieren und als belastbares und robustes Beispiel vorangehen.
Resilienz kann als dynamische oder graduelle Eigenschaft beschrieben werden, weshalb sie erlernt oder gestärkt werden kann. Hierbei handelt es sich um einen langfristigen Prozess.
Wie Sie Resilienz aufbauen
Es gibt bereits vielversprechende Ansätze, um Resilienz zu trainieren: Eine Herangehensweise besteht darin, negative Glaubenssätze wie „Ich schaffe das nicht.“ in positive Assoziationen wie „Ich kann das schaffen, weil …“ zu verwandeln.
Ein Coaching kann Sie beim Erlernen von Resilienz unterstützen. Lernen sollten Sie hierbei Folgendes:
- Fokus auf die Suche nach Lösungen legen, nicht auf die Suche nach Schuldigen
- Selbstwirksamkeit steigern
- schwierige Situationen bewusst wahrnehmen und durch positives Handeln beeinflussen
Die Regeneration spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, Ihr Stresslevel zu reduzieren und wieder leistungsfähig zu sein. Hierzu entwickelt jeder Mensch individuelle Methoden, auf die zurückgegriffen werden kann. Vielen Menschen helfen körperliche Bewegung, das Beschäftigen mit Hobbys oder gezielte Atemübungen.
2. Orientierung und Einbindung bieten
Nachdem Sie als Führungskraft Ihre eigene Resilienz gestärkt haben, geht es darum, dies auch Ihren Mitarbeitenden zu ermöglichen. Hier steht situationsangemessenes Verhalten im Fokus. Damit wollen Sie die Realitätsakzeptanz der Mitarbeitenden steigern.
Bedeutsame Entscheidungsprozesse sollen früh und transparent kommuniziert werden, sodass die Mitarbeitenden gut und rechtzeitig informiert sind. Dadurch können sie sich auf bestehende Veränderungen einstellen und vorbereiten.
Gleichzeitig fordern Sie Eigenverantwortung Ihrer Mitarbeitenden ein und sorgen dafür, dass sich jeder seiner Position innerhalb der Organisation und des Teams bewusst ist.
3. Selbstvertrauen und Empathie vermitteln
Damit Teams produktiv und effizient in schwierigen Zeiten funktionieren, kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitenden emotionsorientiert und stressreduzierend. Persönliche Mitarbeitergespräche stehen im Fokus und sorgen für eine realistische Einschätzung und Leistungserwartung. Dies soll die Mitarbeitenden anregen, ihre Situation und das Umfeld zu überprüfen. Der Druck durch hohe Erwartungen an sich selbst soll vermindert werden.
Regelmäßiges, konstruktives Feedback und das Reflektieren über bereits überstandene Tiefen helfen dabei, dass Mitarbeitende sich befähigt fühlen, akute Krisen zu bewältigen. Das führt gleichzeitig zu mehr Selbstvertrauen.
Vertrauen in eigene Fähigkeiten und Kompetenzen – also ein ausgeprägtes Selbstwirksamkeitsgefühl – sorgt für eine innere Überzeugung, schwierige und herausfordernde Situationen meistern zu können. Das sichert den Unternehmenserfolg auch in unsicheren Zeiten.
4. Positive Werthaltung fördern
Fördern Sie eine positive Mentalität der Mitarbeitenden, indem Sie sie zum Streben nach Lösungen ermuntern. Glauben Sie an eine aussichtsvolle Zukunft als starkes Team. Ein proaktives Growth-Mindset ist substanziell für das Lösen von Problemen. Daher sollten Führungskräfte das Fokussieren auf Komplikationen und Schuldzuweisungen unterbinden. Kritik hemmt, aktive Lösungssuche beginnt dann, wenn Sie Orientierung und Ermutigung bieten.
Sie sollten Ihre Mitarbeitenden daran erinnern, dass sie selbst für ihre berufliche Entwicklung verantwortlich sind. Freie Kapazitäten können für Qualifizierungen genutzt werden. Zusätzlich soll innerhalb des Teams gegenseitige Unterstützung im Mittelpunkt stehen. So wird eine stabile und positive Arbeitsatmosphäre geschaffen.
5. Agile Arbeitsweise kultivieren
Sie als Führungskraft gewähren Entscheidungsspielraum, um die Gestaltungsfähigkeit und Improvisationsfähigkeit zu fördern. Dies führt zu einem dynamischen Team, das agil und selbstständig auf unterschiedliche Situationen reagieren kann.
Agilität und Resilienz greifen in vielen Bereichen ineinander. Agilität ist das flexible und proaktive Reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen. Wer innerlich sicher und gefestigt ist, der reagiert proaktiv, weil er nicht von den eigenen Ängsten gehemmt wird.
Die agile Arbeitsweise können Sie etablieren, indem Sie die richtigen Prioritäten und Ziele setzen. Trainieren Sie im Team die Konflikt- und Kritikfähigkeit, trägt auch dieser Aspekt dazu bei, die Resilienz der Mitarbeitenden zu stärken und gleichzeitig agiler zu werden.