FinanzierungWie Unternehmen Fördermittel zur CO2-Reduzierung beantragen

Damit Unternehmen ihren CO2-Ausstoß reduzieren, gibt es zahlreiche Förderprogramme. Um für ihre Projekte finanzielle Unterstützung zu bekommen, müssen einige Regeln bei der Antragsstellung beachtet werden.

Aktuell hält die Bundesregierung dreistellige Millionenbeträge bereit, um die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu fördern und voranzubringen. Aber von diesen Mitteln ist bis jetzt nur ein Bruchteil bei den Unternehmen angekommen. Damit sich das ändert und möglichst viele Unternehmen von der Förderung profitieren können, müssen diese die passenden Förderprogramme auswählen und dann die folgenden Aufgaben zur Antragsstellung erfüllen.

Rahmenbedingungen für die Förderung beachten

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Sie einen Fördermittelantrag stellen können und diesen bewilligt bekommen?

Eine wichtige Rolle spielt die Branche, in der Ihr Unternehmen tätig ist. Derzeit werden vor allem Produktion, Bauträger sowie Forschung und Entwicklung gefördert. Zudem prüft der Fördermittelgeber genau, welchen Reifegrad das Produkt oder die Dienstleistung hat und wie viele Mitarbeitende das Unternehmen beschäftigt.

Wenn mit dem jeweiligen Projekt schon begonnen wurde, kann man gegebenenfalls eine Förderung beantragen, die für Teile eines Projektes eingesetzt wird. Wenn das nicht der Fall ist, wird die Förderung nochmals individuell vor der Auszahlung geprüft.

Außerdem ist der Standort des Unternehmens entscheidend, da es in den Bundesländern unterschiedliche Förderungen gibt.

Aufgaben vor Antragsstellung

Wann kann ein Fördermittelantrag gestellt werden?

Zunächst müssen Sie einen Projektplan erstellen. Darin listen Sie die geplanten Maßnahmen, Meilensteine und Projektergebnisse bis zu einem geplanten Endtermin auf. Dann können Sie in der Regel mit der Antragstellung beginnen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann müssen Sie zuerst aktiv werden und einen detaillierten Plan ausarbeiten. Sobald das erledigt ist, kann der Antrag gestellt werden.

Damit dieser auch bewilligt wird, korrespondieren Sie als Antragsteller mit der entsprechenden Fördermittelstelle. Das Projekt wird auf die detaillierten Anforderungen der Rahmenrichtlinien der Förderung abgestimmt. Hierfür wird verhandelt und angepasst und es erfolgt eine Plausibilitätsprüfung. Wenn die Überprüfung durch die Fördermittelstelle positiv verläuft, wird der Antrag bewilligt. Danach kann sofort mit dem Projekt begonnen werden.

Start des Projekts vor Bewilligung des Antrags

Was ist, wenn die Bewilligung sehr lange dauert?

Planungssicherheit hat das Unternehmen erst im Moment der schriftlichen Bewilligung durch die Fördermittelstelle. In manchen Fällen ist es möglich, bei der Fördermittelstelle die Erteilung einer Genehmigung zum förderunschädlichen Maßnahmenbeginn zu beantragen. Sollte diese erteilt werden, kann schon vor der eigentlichen Bewilligung der Förderung mit der Maßnahme auf eigenes Risiko begonnen werden.

In einem solchen Fall ist eine genaue Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen erforderlich. Anhand der detaillierten und vorher mit der Fördermittelstelle besprochenen Projektpläne werden die ersten Schritte abgearbeitet und die Meilensteine kontrolliert und dokumentiert.

Wenn Zeit und Eigenmittel nicht ausreichen, sollte durch die Hausbank eine Zwischenfinanzierung sichergestellt werden. Dadurch kann man Zeit sparen. Beachten Sie dabei auch die unterschiedlichen Zahlungsmodalitäten des jeweiligen Förderprogramms.

Voraussetzung zur Beschleunigung des Antragsverfahrens ist aber immer die Korrespondenz mit der Fördermittelstelle auf Augenhöhe.

Verwendung der Fördermittel im Antrag erläutern

Was sind die einzelnen Schritte eines lückenlosen Verwendungsnachweises?

Schon bei der Antragsstellung muss genau aufgeschlüsselt werden, welche Fördermittel für welchen Zweck eingesetzt werden sollen. Dabei müssen die einzelnen Schritte bei der Beantragung genau beachtet werden. Diese unterteilen sich in Vorschusszahlungen, Nachschusszahlungen und Zahlungen nach Projektzielen.

In jedem der Fälle muss ein lückenloser Verwendungsnachweis erstellt werden. Erst nach dem Einreichen und der Genehmigung des Verwendungsnachweises kann man sicher sein, die Förderung nicht wieder zurückzahlen zu müssen. Deshalb sollten Sie für Ihren Fördermittelantrag Folgendes beachten:

  • Projekt vorher genau prüfen lassen, ob es den Förderrichtlinien entspricht.
  • Den bürokratischen Weg genau einhalten; keine Extrabehandlung fordern oder überheblich mit der Fördermittelstelle sprechen.
  • Die Kosten, die gefördert werden, in der Projektplanung so hoch wie möglich ansetzen, um eine gute Förderquote zu erreichen. Doch Achtung: Die Kosten müssen bei der Durchführung genauso oder sogar höher anfallen. Auf den Verwendungsnachweis wird viel Wert gelegt.
  • Empirische Nachweise erbringen, dass die Maßnahmen wirklich eine CO2-Reduzierung zur Folge haben.
  • Eine Kooperation mit einer Hochschule anstreben.

Fazit

Um in den Genuss von Förderungen für die CO2-Reduzierung zu kommen, müssen Sie sich vorab informieren, welche Förderungen infrage kommen, und dann den vorgeschriebenen Weg bei der Antragstellung beschreiten. Ein vorzeitiger Beginn der Maßnahme kann zu einem Verlust der Förderungswürdigkeit führen. Es ist ratsam, rechtzeitig einen Berater einzuschalten, da eine Ablehnung aufgrund formaler Fehler oder der Unwissenheit ärgerlich ist und die ganze Maßnahme in Gefahr bringen kann.

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