KommunikationWirkungsvoll sprechen – Tipps für eine bessere Rhetorik
Was macht einen guten Sprecher aus?
Wie gelingt es guten Rednern, die Zuhörerinnen und Zuhörer zu begeistern?
Gemeinsam haben gute Redner:
- Sie strahlen Selbstsicherheit aus.
- Sie verpacken ihre Botschaften so, dass diese beim Gegenüber ankommen.
- Und sie wissen, wie wichtig die Sprache für das Erzielen von Wirkung ist.
Entsprechend gezielt setzen sie dieses Instrument ein. Sie verzichten zum Beispiel auf lange Schachtelsätze und Fremdworte. Stattdessen sprechen sie eine einfache, bildhafte Sprache. Außerdem verwenden sie viele „Magic Words“, also Adjektive, die ihre Zuhörer zum Träumen bringen – wie „zauberhaft“, „innovativ“ und „pflegeleicht“.
Doch starke Worte genügen nicht für einen starken Auftritt. Neben dem Inhalt ist es hauptsächlich Ihre Wirkung als Sprecher, die das Publikum begeistert. Mit den folgenden sieben Tipps sprechen Sie wirkungsvoller.
1. Sprechen Sie deutlich
Viele Menschen neigen dazu, zu nuscheln und Worte sowie Endungen zu verschlucken. Eine unklare Aussprache führt oft zu Missverständnissen. Sie erschwert außerdem das Zuhören. Sprechen Sie also nicht zu schnell.
Deutlich sprechen üben
Nehmen Sie das Ende eines weichen Korkens zwischen die Zähne – locker. Beißen Sie also nicht hinein. Rezitieren Sie dann einen beliebigen Text. Sprechen Sie dabei langsam, laut und so deutlich wie möglich. Wiederholen Sie diese Übung regelmäßig. Sie bemerken mit der Zeit: Ihre Aussprache verbessert sich allmählich. Also werden auch Ihre Aussagen klarer.
2. Betonen Sie Wörter und Sätze bewusst
Indem Sie einzelne Wörter, Sätze oder Satzteile betonen, bestimmen Sie, welche Botschaften bei Ihrem Gegenüber ankommen. Und Sie verleihen Ihren Aussagen den gewünschten Sinn.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um Worte oder Informationen hervorzuheben:
- Durch ein Dehnen. Sie sprechen das Schlüsselwort oder die wichtige Textpassage l-ä-n-g-e-r aus.
- Mithilfe der Lautstärke. Sie sprechen Ihre Kernaussage hörbar lauter oder leiser aus.
Am besten probieren Sie die Wirkung einmal aus – zum Beispiel, indem Sie in dem Satz „Ich liebe dich“ mal das Wort „Ich“, mal das Wort „liebe“ und mal das Wort „dich“ betonen. Merken Sie, wie sich die Bedeutung verschiebt?
3. Sprechen Sie nicht zu laut und nicht zu leise
„Leisesprecher“ reden nicht gern mit „Lautsprechern“ und umgekehrt. Zudem gilt: Wer aus Sicht seiner Zuhörer zu leise spricht, wirkt schnell unsicher, und wer zu laut spricht, arrogant. Passen Sie also Ihre Lautstärke der Ihres Gesprächspartners an.
Ändern Sie die Lautstärke gelegentlich im Gespräch. Dann wirken Sie lebendiger und stärker emotional beteiligt.
4. Pausen einlegen
Wer Sprechpausen einlegt, kann durchatmen, vorausdenken und gewinnt Zeit. Außerdem wirkt, wer ab und zu mal schweigt, souveräner. Denn Pausen geben dem Gesprächspartner die Chance, Rückfragen zu stellen. Kurze „Zwischenstopps“ erleichtern es Ihrem Gesprächspartner zudem, das Gesagte zu verdauen.
Machen Sie also regelmäßig Pausen – und zwar Spannungspausen, um die Neugier „Was kommt jetzt?“ zu steigern, und Wirkungspausen nach Kernaussagen, damit Ihre Botschaft wirken kann.
5. Kurze Sätze formulieren
Ein Sprechen ohne Punkt und Komma, also ohne Pausen, ermüdet unsere Gesprächspartner. Entsprechendes gilt für lange Schachtelsätze. Bandwurmformulierungen führen zudem dazu, dass Sie sich schnell verhaspeln und den roten Faden verlieren.
Wie bei den Pausen gilt es, auch bei der Satzlänge das richtige Maß zu finden. Zu lange sind Ihre Sätze auf alle Fälle, wenn Sie zwischenzeitlich Luft holen müssen, um das Satzende zu erreichen.
6. Passen Sie Ihr Sprechtempo an
Wer zu schnell spricht, mindert die Wirkung seiner Rede. Denn unter dem Schnellsprechen leidet die Deutlichkeit. Außerdem bleibt kaum Zeit zum gezielten Betonen und für Sprechpausen.
Welches Sprechtempo angemessen ist, hängt vom Inhalt der Rede und vom Gegenüber ab. Je schwieriger der Inhalt aus Sicht der Zuhörer ist, umso langsamer sollten Sie sprechen – damit Ihre Gesprächspartner Ihre Worte verdauen und bei Bedarf Rückfragen stellen können.
7. Passen Sie die Betonung an die Aussage an
Oft klagen Eltern: Ich sage meinen Kinder etwas, doch sie tun es einfach nicht. Ähnliche Klagen hört man zuweilen von Führungskräften. Eine häufige Ursache hierfür: Sie erteilen dem Gegenüber zwar einen Befehl, doch gegen Ende des Satzes hebt sich ihre Stimme. Dadurch klingt die Aufforderung wie eine Frage.
Ihre Aussagen sollten so klingen, wie sie gemeint sind. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Stimme bei Fragen am Ende des Satzes hebt. Bei Befehlen und Anforderungen hingegen sollte sie am Ende leicht sinken. Und bei neutralen Feststellungen sollte die Tonalität weitgehend gleich bleiben.