Wie kann man Design Thinking in die Organisation einbetten?

Der Einsatz neuer Managementmethoden bringt mitunter nicht den gewünschten Erfolg. Dies liegt jedoch oft nicht daran, dass die Methode ungeeignet wäre; vielmehr wird die Anwendung nicht wirksam innerhalb der Organisation verankert, sodass die Bemühungen ins Leere laufen.

Mit Design Thinking unterstützen Sie den Innovations- und Produktentwicklungsprozess. Sie schaffen damit innovative Produkte und Dienstleistungen und sichern den Unternehmenserfolg. Überdies können mit Design Thinking weitere Ziele verfolgt werden. Vor der Einführung sollten diese Ziele definiert werden.

Zu berücksichtigen sind zum Beispiel Feedbackschleifen innerhalb der lernenden Organisation, Verbesserungsprozesse im Qualitätsmanagement oder Abläufe im Wissensmanagement einer Organisation. Die Ergebnisse des Design Thinking können zu all diesen beitragen.

Sie können dies aber nur, wenn Design Thinking entsprechend in der Organisation dauerhaft etabliert wird.

Daher ist zu überlegen, welche Organisationseinheiten für die Zielerreichung eingebunden werden müssen und welche Abläufe zu berücksichtigen und anzupassen sind. Ohne diese Überlegungen besteht das Risiko, dass Design-Thinking-Vorhaben zu einer Insellösung werden. Das heißt, die Ziele würden nicht erreicht, die Aufwände liefen ins Leere.

Die Organisationseinheiten, die beim Design Thinking beteiligt werden sollen, fördern dies am einfachsten dadurch, dass sie mit den entsprechenden Methoden und Tools arbeiten und sich am Prozessdurchlauf orientieren.

Wie wählt man Tools für einen Prozessdurchlauf beim Design Thinking aus?

Alle Methoden, Werkzeuge und Moderationsformate sind dafür gedacht, um in der Gruppe, im Design-Thinking-Team, die Ziele der jeweiligen Phase optimal zu erreichen. Sie werden beim Design Thinking meist „Tools“ genannt. Wie wählt man aus einer Fülle an Tools nun die passenden aus?

Eine erste Einteilung ergibt sich aus der jeweiligen Phase, in der man sich befindet. Es empfiehlt sich, die Tools für einen gesamten Durchlauf vorab auszuwählen, basierend auf den jeweiligen Zielsetzungen. Unterschiedliche Tools setzen unterschiedliche Schwerpunkte und diese sollten über eine Iteration hinweg zusammenpassen.

Die Auswahl ist dabei jedoch nicht in Stein gemeißelt; es ist natürlich möglich, die Tool-Auswahl anzupassen, falls dies zu absehbar besseren Ergebnissen führt.

Neben den Zielsetzungen soll die Auswahl auch die Zusammensetzung des Teams und den bisherigen Verlauf des Design-Thinking-Geschehens berücksichtigen. Dabei bewährt es sich, mögliche alternative Routen bereits im Vorfeld zu überlegen, um im Bedarfsfall die Auswahl rasch anpassen zu können.

Tools auswählen über mehrere Prozessdurchläufe hinweg

Design Thinking ist ein iterativer Prozess, und in jedem Durchlauf werden neue Erkenntnisse gewonnen. Natürlich ist es möglich, die Erkenntnisse zu nutzen und die Auswahl über die Durchläufe hinweg anzupassen.

Die passende Auswahl zu treffen, setzt einen Überblick über eine große Zahl an Tools voraus und ebenso ein grundlegendes Verständnis für die Moderation von Arbeitsgruppen und zu Design Thinking selbst.

Im Laufe der Zeit werden diese Kenntnisse erworben und vertieft. Doch gerade zu Beginn bewährt sich der Einsatz von Beratern. Diese unterstützen dabei, Design Thinking innerhalb der Organisation zu etablieren und erfolgreich umzusetzen.

Design Thinking in der agilen Organisation einsetzen

Moderne Organisationen setzen vermehrt auf agiles Management. Dies kann die gesamte Organisation umfassen oder auch nur Teile. Mit zunehmender Digitalisierung werden Organisationen zusehends agiler. Design Thinking und agiles Management bilden wichtige Schnittstellen zwischen der Technik und den Mitarbeitenden einer Organisation.

Somit ist es wichtig, die Zusammenhänge zwischen Design Thinking und Agilität aufzuzeigen. Insbesondere ergeben sich Vorteile daraus, Design Thinking agil zu betreiben und entsprechend in die Organisation einzubetten. Ein wichtiges Bindeglied zwischen den beiden Ansätzen ist der Sprint aus dem agilen Projektmanagement.

Ein Sprint meint dabei einen fixen Zeitraum, in dem zuvor gesetzte Ziele umgesetzt werden – ohne maßgebliche Intervention und ohne Änderung der Zielvorgaben. Auf dem Weg hin zur Zielerreichung reihen sich mehrere Sprints aneinander.

Am Ende des Sprints steht ein konkretes, verwertbares Ergebnis, das im nächsten Sprint verfeinert werden kann. Möglich ist auch, das Ergebnis zu verwerfen und neu zu beginnen, sollte sich der eingeschlagene Weg als Sackgasse entpuppen.

Ein Design-Thinking-Durchlauf (Mikro-Prozess) kann ebenfalls als Sprint angesehen werden. Für einen bestimmten Durchlauf gibt es somit

  • Zielsetzung,
  • Input (Informationen),
  • einen fixen Zeitrahmen und
  • am Ende verwertbare Ergebnisse.

Ebenso ist es möglich, Design-Thinking-Sprints mit den Sprints anderer Projekte oder anderer Organisationseinheiten zu synchronisieren. Die Ergebnisse eines Design-Thinking-Sprints können dann unmittelbar als Input für einen Entwicklungs-Sprint dienen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Design Thinking und Resilienz

Resilienz meint hier die Widerstandsfähigkeit einer Organisation – etwa gegenüber Krisen. Allgemein gesprochen ergibt sich die Resilienz aus der Fähigkeit einer Organisation, sich laufend an aktuelle Gegebenheiten anzupassen.

Design Thinking in Kombination mit Agilität ermöglicht genau dies. Auslöser für den Design Thinking Prozess kann dann eine neue Lage (Krise) sein. Deren Gegebenheiten und die Ansprüche der Kunden (Personas), die sich in der neuen Lage ergeben, können in den folgenden Prozessdurchläufen berücksichtigt werden. Ergebnisse bauen dann auf diesen auf.

Design Thinking innerhalb der Smart Enterprises

Smart Enterprises sind Unternehmen, die digitale Technologien einsetzen, um Informationen über Kundenverhalten zu gewinnen und Geschäftsabläufe zu optimieren. Prominente Vertreter sind Amazon, Alibaba oder Google.

Trotz zunehmender Rechenleistung und damit einhergehend erweiterten Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (AI), sind es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine Organisation schaffen und ausmachen – auch unter Ausnutzung erweiterter technischer Möglichkeiten.

Design Thinking und Agilität stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Technologie und Organisation dar. Die Ergebnisse der Geschäftstätigkeiten werden nach wie vor durch Expertinnen und Experten interpretiert. Aus dieser Interpretation werden Handlungsalternativen abgeleitet, Entscheidungen getroffen und diese dann umgesetzt.

Erkenntnisse, die durch den Einsatz moderner Technologien gewonnen werden, fließen in Design-Thinking-Prozesse ein und können dadurch berücksichtigt werden. Entsprechend gelebt, passt sich damit die Organisation laufend an die aktuelle Lage an.

So wird die smarte Organisation resilient. Und sie nutzt vorhandene Information optimal, um Wettbewerbsvorteile herauszuholen. Dies macht die Organisation wirtschaftlich erfolgreich. Richtig kombiniert, führen agiles Management und Design Thinking hin zu großem, nachhaltigem Geschäftserfolg.

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