Führen ohne VorgesetztenfunktionFühren ohne Macht – die wichtigsten Regeln auf den Punkt gebracht
Hier finden Sie als Führungskraft ohne disziplinarische Macht (laterale Führung) die wichtigsten Tipps und Regeln dieses Handbuch-Kapitels noch einmal in der Übersicht:
Das richtige Team zusammenstellen
Verlassen Sie sich auf die Kolleginnen und Kollegen, von denen Sie wissen, dass diese Sie und Ihr Projekt gut unterstützen. Sprechen Sie für zeitkritische Aufgaben nur diejenigen an, von denen Sie wissen, dass sie die notwendige Motivation mitbringen.
Zeit nehmen fürs Zusammenfinden
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Aufgabe oder das Projekt zu informieren. Vermitteln Sie Ziele, Hintergründe und den Sinn und Zweck. Zeigen Sie auch den Nutzen auf, den alle davon haben.
Spielregeln gemeinsam festlegen
Vereinbaren Sie wenige einfache Spielregeln, die aber genau auf die kritischen Erfolgsfaktoren ausgerichtet sind.
Ans Pflichtgefühl appellieren
Appellieren Sie an das Pflichtgefühl und machen Sie sichtbar, welche Folgen es für das Team und das Projekt hätte, wenn jemand nicht kooperiert. Zeigen Sie auch auf, welche Konsequenzen dies für den Mitarbeiter hätte.
Unterstützen und mitarbeiten
Helfen Sie bei den ersten Schritten. Unterstützen Sie Ihre Teamkollegen beim Einstieg, halten Sie die notwendigen Ressourcen bereit, arbeiten Sie selbst tatkräftig mit, bis alles zum Laufen kommt.
Arbeitsfortschritt überprüfen
Betreiben Sie eine straffe Projektsteuerung. Überprüfen Sie häufiger, ob die Arbeiten begonnen wurden, wie weit die Ergebnisse sind und ob alle Termine eingehalten werden. Gehen Sie dabei aber pragmatisch vor; stülpen Sie keine unnötige Bürokratie über.
Perfektionismus vermeiden
Akzeptieren Sie auch 80-Prozent-Lösungen und erwarten Sie (unter Zeitdruck) nicht, dass alles bis ins kleinste Detail perfekt ist.
Rückmeldung geben
Loben Sie, wann immer es angemessen ist (nur nicht für das Selbstverständliche). Sprechen Sie ungenügende Leistungen oder Fehlverhalten sofort an. Geben Sie konstruktives Feedback und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
Konsequent sein und Eskalation in Betracht ziehen
Kündigen Sie bei einer Eskalation an, dass Sie mit dem disziplinarischen Vorgesetzten des Mitarbeiters sprechen, wenn es nicht anders geht. Wenn sich dann immer noch nichts ändert, gehen Sie diesen Schritt auch konsequent.