Persönlichkeit und ErfolgPersönlichkeits-Typen nach dem Vier-Quadranten-Modell

Jeder Persönlichkeits-Typ zeichnet sich durch spezifische Merkmale und Eigenschaften aus. Das sind seine Stärken. Sie drücken sich im Verhalten, in der Kommunikation und im Selbstbild aus.

Visualisierung der individuellen Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen

Wie im vorigen Abschnitt dieses Handbuch-Kapitels erläutert, werden im Vier-Quadranten-Modell für die Beschreibung von Persönlichkeiten zwei Dimensionen unterschieden:

  • Extraversion (E) versus Introversion (I) sowie
  • Aufgaben- und Sach-Orientierung (A) versus Beziehungs- und Mensch-Orientierung (B)

Mit der STUFEN-Kurz-Analyse (SKA) haben Sie mithilfe eines Item-Katalogs sowie Ihrer individuellen Punktvergabe ermittelt, wie Ihre Eigenschaftsbündel verteilt sind.

Die Verteilung der Eigenschaftsbündel lässt sich als Balken-Diagramm (wie in der Kurz-Interpretation), als Flächen-Diagramm oder auch als Kreis-Diagramm (siehe Abbildung 3) darstellen. Je stärker ein spezieller Quadrant bei einem Menschen ausgeprägt ist, umso deutlicher lassen sich hier „farbtypische“ Verhaltensweisen erkennen.

Jeder Mensch verfügt über alle Farbtypen, in der Regel in unterschiedlicher Ausprägung, aber auch ähnlich starke Anteile sind möglich. Die meisten Menschen haben zwei Stärken.

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Abbildung 3: Visualisierung der Verteilung der Persönlichkeits-Typen aufgrund der Analyse (Beispiel)

Persönliche Stärken und Nicht-Stärken identifizieren

Alle vier menschlichen Eigenschaftsbündel (Temperamente) sind in jedem Menschen angelegt, allerdings in der Regel unterschiedlich stark ausgeprägt. Wir haben alles in uns und können alles nutzen, haben aber eine Vorliebe (Präferenz) für ein Verhalten gemäß den höchsten Punktzahl(en)!

  • Werte mit einer Ausprägung von mehr als 25 Prozent bedeuten eine Stärke.
  • Werte unter 25 Prozent bedeuten eine Nicht-Stärke.

Wichtig: Nicht-Stärken sind keine Schwächen! Nicht-Stärken haben eine besondere und völlig andere Bedeutung als Schwächen: Sie sind deren Gegenteil! Beide haben im Personalmanagement eine zentrale Bedeutung. Die analysierbaren Stärken und Nicht-Stärken werden bei der Personalauswahl und beim Personaleinsatz betrachtet.

Schwächen sind häufig „Blinde Flecken“ und werden in der Regel durch Feedback oder Selbst-Reflexion erkannt.

Das Ergebnis der STUFEN-Kurz-Analyse (SKA) sagt allerdings nichts aus über das Gesamtpotenzial des Menschen. Es wird mit SKA nicht gemessen. Die Anteile der Eigenschaftsbündel können beispielsweise sehr anschaulich mit den Winkeln eines Kreises (wie in Abbildung 3) dargestellt werden.

Das Potenzial würde allerdings durch den Radius des Kreises bestimmt, der mit SKA nicht gemessen wird. So ist es möglich, dass ein Mensch mit einem geringen Prozentwert etwa in der Kategorie Rot (Nicht-Stärke) dennoch eine stärkere Ausprägung bei Extraversion und Aufgaben-Orientierung hat als ein anderer Mensch mit einem zwar hohen Rot-Wert, aber einem geringeren „Gesamtpotenzial“. (Es ist davon auszugehen, dass das Gesamtpotenzial in etwa mit der Höhe des Intelligenz-Quotienten (IQ) vergleichbar ist.)

Abbildung 4 macht diesen Zusammenhang sichtbar. In diesem Beispiel hat Person 1 einen grünen Anteil von 27 Prozent, Person 2 nur 18 Prozent. Da Person 2 ein größeres Gesamtpotenzial hat, sind die Stärken im grünen Bereich insgesamt dennoch besser ausgeprägt. Und obwohl der Rot-Wert bei beiden 20 Prozent beträgt, zeigt der größere Radius bei Person 2 das größere Potenzial.

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Abbildung 4: Identische relative Anteile (jeweils 20 Prozent) führen bei unterschiedlichem Radius zu einem größeren Potenzial

Wenn im Folgenden von Roten, Gelben, Grünen, Blauen gesprochen wird, ist dies eine pragmatische sprachliche Vereinfachung. Sie beinhaltet aber die Gefahr eines vereinfachten Schubladendenkens, zumal die meisten Menschen über zwei Stärken verfügen, die sie situativ angemessen einsetzen können. Deshalb nochmals der grundlegende Hinweis:

Es gibt keine Roten, Gelben, Grünen, Blauen, sondern (nur) Menschen, die über alle diese spezifischen Eigenschaften verfügen, über einige mehr, über andere weniger.

Was den Persönlichkeitstyp ROT auszeichnet

Eine Stärke im Roten Quadranten zu haben, bedeutet:

  • Ziele erreichen wollen und können
  • pragmatisch Probleme lösen wollen und können
  • Durchsetzungsvermögen besitzen

„ROTE“ Persönlichkeiten

  • besitzen die oft notwendige Ziel- und Ergebnis-Orientierung
  • bringen Dinge ins Rollen und zum Abschluss
  • helfen Unentschlossenen, klare Entscheidungen zu treffen
  • bringen die Bereitschaft mit, erforderliche Risiken einzugehen
  • sehen Probleme als Chancen und möchten Herausforderungen meistern
  • übernehmen Verantwortung, wo andere eher zögern
  • managen erforderliche Veränderungen
  • übernehmen Führung und Kontrolle, wenn andere eher aufgeben möchten

Der ROTE Typ verfügt über eine hohe Willensstärke. Er geht Veränderungen an, sofern ihm diese für seine Zielerreichung erforderlich erscheinen. Und vor allem: Er blüht bei Widerspruch geradezu auf und kann dabei über sich selbst hinauswachsen, während GELBE bei Opposition eher den Kopf in den Sand stecken, BLAUE die vergeudete Bearbeitungszeit betrauern und die GRÜNEN froh sind, sich auf keine Veränderungen einlassen zu müssen.

Charakteristisch für den ROTEN ist auch sein schnelles Tempo; er lässt sich meist weder durch Desinteresse drosseln noch durch Kritik beirren und von seinen Zielen abbringen.

Smalltalk bedeutet für einen Roten eher Zeitverschwendung; er verfügt über eine klare und direkte Sprache. Typische Worte und Formulierungen sind für ROT: „Ich will Herausforderung besonders Risiko, Ziel, Nutzen gewinnen. Schnell, mach’s, ...!“ Wenn jemand die Frage stellt, „Was kommt am Ende dabei heraus?“, deutet dies auf ROTE Verhaltenstendenzen.

Ungeachtet dessen, dass der ROTE als „Kämpfer und Macher“ sehr sach- und ergebnisorientiert agiert, trifft er viele richtige Entscheidungen auch intuitiv – aus dem Bauch heraus. Er wird vielfach als „geborene Führungskraft“ angesehen, denn er strahlt eine natürliche Autorität aus.

Routineaufgaben sind für ROT ein Gräuel. ROT beherrscht das Delegieren von Aufgaben und erreicht schnell Ergebnisse, braucht dabei kaum Unterstützung und tritt – wenn erforderlich – als Einzelkämpfer auf.

In Teams nimmt ROT das Ruder zügig in die Hand, vor allem dann, wenn „vor lauter Beziehungs- und Menschen-Orientierung“ die Zielerreichung in den Hintergrund zu geraten droht.

ROT agiert in Verhandlungen durchsetzungsstark, widerspricht gern und auch deutlich und lässt sich nur dann von anderen Meinungen überzeugen, wenn diese erkennbar besser einer effektiven und effizienten Zielerreichung dienen.

Im Freizeitbereich finden wir viele ROTE in Extrem-Sportarten, denn auch hier nutzen sie gern die Gelegenheit, besondere Herausforderungen – im Wettbewerb möglichst als Sieger – zu bewältigen.

Abbildung 5 fasst typische Verhaltenspräferenzen des ROTEN in ein Bild. Angespornt durch herausfordernde Ziele bewältigt der ROTE schwierige Situationen und überspringt Hindernisse. Für die Zielerreichung überwindet der ROTE Grenzen und managt Veränderungsprozesse. Zudem möchte der ROTE immer vorn stehen und als Erster die Ziellinie überqueren.

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Abbildung 5: Was den ROTEN Typen auszeichnet

Was den Persönlichkeitstyp GELB auszeichnet

Eine gelbe Stärke zu haben, bedeutet: 

  • Begeisterung erleben wollen
  • Kontakte knüpfen können
  • Ideen einbringen

„GELBE“ Persönlichkeiten

  • besitzen oft die notwendige Energie und Begeisterungsfähigkeit, auch in Krisenzeiten
  • helfen in Zeiten der Entmutigung wieder Mut zu finden
  • bringen mit kindlicher Neugier die Bereitschaft für Veränderungen mit
  • sind als geborene Optimisten der wichtige Gegenpol für Pessimisten (eher BLAU)
  • nutzen ihr kreatives Potenzial als Ideengeber für Innovationen, wo andere eher Bewährtes bewahren wollen (Tendenz bei GRÜN)
  • sind mit ihrem natürlichen Charme und Redetalent in der Lage, andere zu motivieren
  • haben einen Blick für das Ganze und für Zusammenhänge und bieten – in Verbindung mit ihrer Kontaktfreudigkeit – Vorteile für Netzwerke

GELBE verfügen über eine hohe Vielseitigkeit, sind sehr redegewandt und haben das Talent, „Arbeit in Spaß zu verwandeln“. Charakteristisch – für GELBE ebenso wie für ROTE – ist schnelles Tempo. Sie bevorzugen eine große Bewegungsfreiheit – sowohl körperlich als auch geistig.

Während für ROT die Ergebnis-Orientierung charakteristisch ist, steht für GELB die Erlebnis-Orientierung im Vordergrund. GELBE möchten etwas erleben; jedes Jahr immer wieder der gleiche Urlaubsort ist für GELB tendenziell frustrierend. GELBE lieben abwechslungsreiche Tätigkeiten und legen besonderen Wert auf Flexibilität. Meist lehnen Sie Routinen ab. GELBE sind meist sehr spontan und überraschen andere noch „auf dem letzten Drücker“ mit tollen Ergebnissen.

Während Smalltalk für ROT eher unnütz ist, sind GELBE Spezialisten auf diesem Gebiet. Wenn Sie beispielsweise in der Fußgängerzone von einer wildfremden Person auf Ihre tolle Frisur oder ein modernes Kleidungsstück angesprochen werden, dürfte dies für GELBE Verhaltenstendenzen sprechen. Sollten Sie selbst stark zu BLAU tendieren, so werden Sie eher eine Werbeaktion dahinter vermuten und dies als Belästigung oder sogar als Unverschämtheit empfinden.

GELBE haben oft blumige und ausschweifende Sprachgewohnheiten. Typische Worte und Formulierungen sind für GELB: „Toll, außergewöhnlich, extravagant, vielseitig, interessant, spannend, schön, genial, nett.“ Typische Fragen von GELB sind: „Wer sind Sie?“, „Was machen Sie?“, aber auch: „Wo hab’ ich das nur?“

GELBE treffen ihre Entscheidungen besonders häufig intuitiv und „aus dem Bauch heraus“. Ihre Freundlichkeit und ihr Enthusiasmus können oft viel Farbe in den (Arbeits-) Alltag sowie in zwischenmenschliche Beziehungen bringen.

GELBE möchten in Verhandlungen andere überzeugen; sie verfügen auch über geschickte Überredungskunst.

Typisch für GELBE sind oft eine starke Beinbewegung und kleine Schritte: Wer kleine Schritte macht, kann schnell die Richtung wechseln. Insoweit bleibt hin und wieder vom Kontakt mit GELBEN (nur) ein „angenehm warmer Luftzug“ zurück.

Die Emotionen von GELBEN lassen sich sehr anschaulich erleben: GELBE sind tolle Geschichtenerzähler. Übrigens: „Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt“ sind typisch GELBE Wechselbäder der Gefühle.

Zuneigung drücken GELBE oft und gern durch körperlichen Kontakt aus (sehr im Gegensatz zu BLAU); GELBE sind seelisch im Gleichgewicht, wenn ihnen von anderen Menschen genügend Anerkennung zuteilwird.

Im Freizeitbereich finden wir viele GELBE – ebenso wie ROTE – bei Extrem-Sportarten; vielleicht finden wir die ROTEN eher direkt am Fallschirm, während die GELBEN vielmehr im Clubhaus ihre Kontakte vertiefen.

Abbildung 6 fasst die typischen Verhaltenspräferenzen des GELBEN in einem Bild zusammen: Die typische Vielseitigkeit lässt GELB oftmals mit neuen und auch „grenzüberschreitenden“ Ideen jonglieren. Ihre Freude und Begeisterungsfähigkeit wirken auf Andere ansteckend. GELBE zeigen ihre Beziehungs-Orientierung deutlich durch das Knüpfen vieler Kontakte, verbunden mit erkennbarer Nähe-Orientierung.

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Abbildung 6: Was den GELBEN Typen auszeichnet

Was den Persönlichkeitstyp GRÜN auszeichnet

Eine grüne Stärke zu haben, bedeutet:

  • In der Ruhe Kraft tanken
  • Harmonisch und hilfsbereit zusammenarbeiten
  • Bewährtes bewahren – wollen und können

„GRÜNE“ Persönlichkeiten

  • besitzen die oft notwendige Fähigkeit, anderen aktiv zuzuhören, statt selbst viel zu reden
  • haben die wertvolle Gabe, Gegensätzlichkeiten in Harmonie zu verbinden, wo andere (ROTE) eher an Sieg denken
  • verfügen über die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren, wo andere sich eher in hektischer Betriebsamkeit „tummeln“
  • legen viel Wert auf Werte und möchten meist ideale Vorbilder für andere sein
  • verfügen über ein hohes Maß an Empathie – als wichtige Voraussetzung für einen positiven Umgang mit anderen, statt nur an ihrer Aufgabe interessiert zu sein
  • sind hilfsbereit und sorgen für eine vertrauensvolle Atmosphäre, die von anderen manchmal im Sinne der Zielerreichung vernachlässigt wird
  • fungieren, um Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten, durchaus als Puffer für die Gemütsbewegungen der anderen drei Farbtypen

GRÜNE verfügen über eine bemerkenswerte Standhaftigkeit. Sie haben die Ge-DULD und auch die DULD-samkeit, mit Provokationen umzugehen; sie nutzen ihre ausgleichenden Fähigkeiten dazu, gegensätzliche Meinungen unter einen Hut zu bringen.

Charakteristisch für GRÜNE ist ein eher langsames Tempo nach dem Motto: „In der Ruhe liegt die Kraft“.  Wo GELBE eher schreien, ROTE eher austeilen und BLAUE eher in die Erde versinken, erscheinen GRÜNE eher in sich ruhend und souverän.

Meist wird GRÜNEN viel Vertrauen geschenkt. Zugleich zeichnen sie sich aus durch Bescheidenheit und Güte – sie möchten anderen Menschen „keine Umstände machen“.

GRÜNE Menschen nehmen sich Zeit für andere, hören geduldig zu und wirken vertrauenerweckend. Der positive Umgang mit anderen ist eine herausragende Stärke – auch im Beruf. Während ROTE Verantwortungsträger aktiv, offen und energisch als Führungskraft agieren, wirken GRÜNE Führungskräfte im Hintergrund (ähnlich wie BLAU!) und haben sich unter Umständen wieder zurückgezogen, bevor ihre wertvolle Aktivität überhaupt bemerkt wird. Laotse formulierte: „Gute Führer gehen hinter den Menschen“, eine Aussage, die GRÜNE Führungsqualität treffend beschreibt.

GRÜNE sprechen oft leise und bedächtig; typische Worte und Formulierungen für GRÜN sind: „Ruhe, helfen, Hilfe, überlegen, zuhören, Werte, Rücksicht, fair“. Auch wenn jemand die Aussage trifft: „Das haben wir immer schon so gemacht“, liegt die Vermutung auf GRÜNE Verhaltenstendenzen nahe.

GRÜNE bevorzugen klare Strukturen und Routinen. Sie machen gern ihre Aufgaben zu festgelegten Zeiten und in einer bestimmten Reihenfolge.

Aus Sicherheitsgründen stehen GRÜNE etwaigen Veränderungen zunächst eher skeptisch gegenüber. In Teams sorgen sie gern und gut für stabile Beziehungen. Sie sind loyal und fühlen sich für das Team verantwortlich. Sie können Fehler anderer tolerieren und streben nach Harmonie. Auch Zuverlässigkeit und Kooperationsbereitschaft sind typische Stärken.

GRÜNE haben ihren Fokus auf Prozessen. „Abwarten und dann handeln“, lautet eine Devise von GRÜN, wodurch oft unangenehme Überraschungen aufgrund von Spontanreaktionen vermieden werden können.

Abbildung 7 zeigt typische Verhaltenspräferenzen des GRÜNEN: Sie haben meist ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Harmonie. Sie weichen Spannungssituationen lieber aus und bemühen sich um Ausgleich. Sie legen Wert auf vertrauensvolle Beziehungen. GRÜNE haben die Geduld, Aufgaben nacheinander abzuarbeiten. Sie haben auch ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis: Ist der „Sicherheitsgurt“ erst einmal angelegt, halten sie an bewährten Arbeitsabläufen fest und sorgen für einen angemessenen Energieaustausch im ganzen Team.

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Abbildung 7: Was den GRÜNEN Typen auszeichnet

Was den Persönlichkeitstyp BLAU auszeichnet

Eine blaue Stärke zu haben, bedeutet:

  • optimale Qualität gewährleisten
  • Distanz bewahren können und wollen
  • Zahlen, Daten, Fakten prüfen können und wollen

„BLAUE“ Persönlichkeiten

  • halten hohe Qualitätsansprüche für notwendig
  • verfügen über analytische Fähigkeiten und haben einen besonderen Blick für Details, wo andere oft nur grobe Zusammenhänge sehen
  • bringen die Bereitschaft mit, ihre Aufgaben richtig zu erledigen, wo andere vielleicht stur nur auf Ergebnisse achten
  • gehen Dingen systematisch auf den Grund, erarbeiten Expertenwissen, wo andere vielleicht nur oberflächlich informiert sind
  • planen logisch, analytisch und gründlich, wo andere möglicherweise eher hektisch handeln
  • erstellen und prüfen Zahlen, Daten und Fakten, wo andere vielleicht eher beziehungsorientiert agieren
  • haben einen hohen Anspruch, vor allem an sich selbst, aber auch an andere

BLAUE verfügen über ausgezeichnete Analysefähigkeiten, prüfen Kosten, Qualität und Plausibilitäten und liefern wichtige Detailinformationen. Ihre hinterfragende, tendenziell eher kritische Grundhaltung lässt Probleme sehr früh erkennen; dadurch können Schwierigkeiten vielfach schon im Vorfeld ausgeräumt werden.

Charakteristisch für einen BLAUEN ist ein eher langsames Tempo mit dem Ziel der Gründlichkeit und dem Streben nach Perfektion.

BLAUE sehen vorwiegend Sachen – Zahlen, Daten, Fakten (Z-D-F) –, während GELBE und GRÜNE vorwiegend eher Menschen sehen.

BLAU formuliert präzise und detailliert und kennt alle Einzelheiten einer Thematik, um Qualität zu sichern.

Freundschaften mit BLAUEN dauern länger, bis sie zustande kommen. Es dauert aber auch länger, ehe sie – seltener – beendet werden.

Typische Worte und Formulierungen für BLAUE sind: „Überlegen, denken, Detail, Abmachung, Qualität, Sache, Aufgabe, gerecht.“ Wenn jemand häufig die Frage nach dem „Warum?“ stellt, liegt die Vermutung für tendenziell BLAUE Verhaltenstendenzen nahe.

Der BLAUE als Denker trifft seine Entscheidungen nach eingehender und kritischer Überprüfung von Zahlen, Daten und Fakten.

BLAUE verstehen es, Tabellen und (Check-) Listen zu erstellen und wichtige Details herauszuarbeiten. Sie sind am meisten zurückhaltend von allen Temperamenten. BLAUE lieben Distanz und fordern sie auch ein. Im Restaurant sitzen sie eher „mit dem Rücken an der Wand“; keinesfalls rücken sie anderen „auf die Pelle“.

Andere Menschen werden von BLAUEN zunächst kritisch gemustert; Menschen mit BLAUEN Verhaltenspräferenzen kommen – ähnlich wie ROT – gern bald zur Sache, können aber auch höflich abwarten. Sie haben kein großes Interesse, mit jedem persönliche Kontakte zu schließen.

BLAUE setzen lieber sachliche Prioritäten; sie verfügen über den natürlichen Drang, ihr Leben zu planen. Vielfach besitzen sie ein individuell-spezifisches Zeitplanbuch oder einen elektronischen Organizer – mit allen wichtigen Einzelheiten und selbst entwickelten Formularen und Konzepten.

Besonders interessiert sind BLAUE an Themen, von denen sie den Eindruck haben, dass diese bisher nicht hinreichend untersucht wurden. Es ist ein grundlegendes Bedürfnis von BLAU, Ursachen zu suchen, logische Fehler zu entdecken und zu beseitigen.

Während GELB die natürliche Tendenz zum ideenreichen Reden hat, ROT zwecks Zielerreichung schnell handelt, GRÜN dabei hilfreich Routinearbeiten übernimmt und auch für Stabilität im Team sorgt, so denkt der BLAUE eher schweigend – vor und nach – und plant entsprechend.

Wir können bei BLAUEN von einer starken Gefühlsintensität mit langsamer Variabilität der Gefühle ausgehen. „Und wie es da drin aussieht, geht niemand was an!“

Was die „Freizeit“ eines BLAUEN betrifft, so haben sie oft ein abgeschirmtes Arbeitszimmer, in dem sie ungestört ihren Interessen nachgehen können.

Abbildung 8 zeigt typische Verhaltenspräferenzen des BLAUEN: Sie verfügen über ein besonderes Talent, umfangreiche und ungeordnete Informationen zu strukturieren und für eine konkrete Planung vorzubereiten und zu nutzen. Ihr Wunsch nach Perfektion lässt sie oft ein brillantes Expertenwissen auf Spezialgebieten entwickeln. Sie haben tendenziell das Bedürfnis, nach Hintergründen zu bohren und sie achten auf wichtige Details.

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Abbildung 8: Was den BLAUEN Typen auszeichnet

Die folgende Übersicht fasst die Stärken der vier Persönlichkeits-Typen zusammen.

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Abbildung 9: Übersicht Persönlichkeits-Typen und ihre Merkmale und Stärken

Im folgenden Abschnitt dieses Handbuch-Kapitels erfahren Sie, inwiefern diese persönlichen Merkmale und Verhaltensweisen eine Stärke sind, was sie von Schwächen unterscheidet und warum Schwächen nicht gleichbedeutend mit Nicht-Stärken sind.

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