Möglichkeiten und Ziele des Prototyping beim Design Thinking

Mit einem Prototyp soll eine Idee rasch begreifbar werden. Ein Prototyp geht über Visualisierung hinaus. Ausgewählte Personen können damit Produkte und Dienstleistungen, oder zumindest einzelne Elemente davon, ausprobieren, also sehen, schmecken, hören, handhaben oder fühlen.

Der Kreativität zur Konzeption und Entwicklung eines Prototyps sind dabei keine Grenzen gesetzt: Produktmuster, Computerprogramme, Applikationen – je nach Thema und Anwendung wird ein Format oder eine Technologie gewählt, welche die Ideen am besten erlebbar und somit testbar und diskutierbar macht.

Für das Prototyping gibt es drei Zielsetzungen:

  • Problemverständnis verbessern
  • Vision entwickeln (und testen)
  • Zwischenlösungen und die endgültige Lösung entwickeln und testen

Im ersten Fall wird das Problem besser verstanden – und zwar aus Kunden- und Anwendersicht. Im zweiten Fall wird geprüft, ob eine visionäre Lösung Aussicht auf Bestand hat. Im dritten Fall geht es darum, sich der finalen Lösung schrittweise anzunähern und die Zwischenergebnisse auszuprobieren.

Das Testen anhand von Prototypen gleicht einem Laborversuch. Und wie in einem solchen wird Informationsgewinn angestrebt.

Problemverständnis verbessern

Um das Problemverständnis zu verbessern, können unterschiedliche Schwerpunkte bei der Erstellung des Prototyps gesetzt werden. Möglich sind etwa:

  • Testen wichtiger Funktionen und Erlebnisse
  • Gewagte Experimente durch besonders kreative Funktionen oder Erlebnisse
  • Mehrere Prototypen für unterschiedliche Lösungsansätze, um Ideen miteinander vergleichen und offene Fragen klären zu können

Vision entwickeln und testen

Basierend auf umfassendem Problemverständnis wird ein besonders visionärer Prototyp entwickelt. So lässt sich ausloten, welche Ansätze besondere Werte für die Anwender generieren könnten und welche optional oder noch „zu früh“ sind.

(Zwischen-)Lösung entwickeln und testen

Die Produktentwicklung erfolgt in mehreren Schritten als iterativer Prozess. Das heißt, im Regelfall werden Zwischenversionen des neuen Produkts entwickelt. Dabei ist es ausreichend, entsprechende Prototypen zu entwickeln und zu testen.

Mögliche Strategien sind, je Durchlauf im Design-Thinking-Prozess eine weitere Funktion zu entwickeln oder eine ausgewählte Menge an Funktionen über die Zeit zu verfeinern und auszubauen. Am Ende dieses iterativen Prozesses steht ein Prototyp, der das fertige Produkt repräsentiert.

Praxis

Prototyp planen

Planen Sie die Entwicklung eines oder mehrere Prototypen für Ihren Lösungsansatz oder Ihr Konzept. Nutzen Sie dafür die folgenden Vorlagen.

Die entwickelten Prototypen müssen dann in der nächsten Phase mit Anwendern, Kunden, Vertretern Ihrer Persona, und gegebenenfalls mit weiteren Stakeholdern getestet werden.

Dazu im Management-Handbuch

Vorlagen nutzen

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