Personalentwicklungskonzept erstellenPraxistransfer, Qualität und Erfolgskontrolle der Personalentwicklung
Praxistransfer in der Personalentwicklung
Personalentwicklung ist erst dann erfolgreich, wenn Gelerntes umgesetzt wird und Leistungen und Resultate erzeugt oder verbessert werden. Deshalb ist der Praxistransfer nicht nur in unserer Planung, sondern auch in den Lernzielen und vor allem in der Erfolgskontrolle enthalten und den Teilnehmenden stets bewusst. Folgende Maßnahmen tragen zu einem erfolgreichen Praxistransfer bei.
Einbezug und Verantwortung der Führungskräfte
Es ist eine zentrale Aufgabe der oder des Vorgesetzten, im Arbeitsalltag die Umsetzung von Maßnahmen der Personalentwicklung sicherzustellen und voranzutreiben. Dabei stehen mehrere Möglichkeiten und Instrumente zur Verfügung.
Beispiele sind: Maßnahmenplanung mit Terminen und Verantwortlichkeiten, die Bildung von Erfahrungsaustauschgruppen und Workshops. Dazu gehören auch Training-on-the-Job-Maßnahmen und ein, wenn immer möglich, engagiertes Transfer-Coaching, das geeignete Lerntechniken beinhaltet.
Aufnahme in Zielvereinbarungen
Ein weiterer Weg, Gelerntes in Erfolgskontrollen zu messen und das Commitment zu verstärken, ist die Aufnahme von Erlerntem in Zielvereinbarungen in Form von möglichst messbaren Zielen und Fortschritten.
Lerninhalte können dabei zu Projektaufgaben gemacht werden. Damit bleibt das Lernthema mittel- oder langfristig bestehen, was wiederum zur Transferverstärkung beiträgt. Auch in Standortbestimmungs- oder Leistungsgesprächen können so Lernziele erörtert und Fortschritte besprochen werden.
Einsatz von Social Media
Zwischen Trainingstagen können in E-Communitys mit Tutoren Fragen nach den Umsetzungserfolgen beantwortet und Erfahrungen ausgetauscht werden. Lerntagebücher als Blogs oder E-Portfolios, auf denen Gelerntes zusammengefasst wird, sind ebenfalls geeignet.
Zur Vertiefung sind Follow-up-Webinare (online abgehaltene Seminare) denkbar oder eine Vertiefung des Wissens durch das Mobile Learning, indem besonders praxisrelevante Aspekte eines Lernthemas in kleinen Informationshäppchen in Erinnerung gerufen werden.
Systematische Transfergespräche
Diese Gespräche, auch Rückkehrgespräche genannt, schaffen – gut vorbereitet und klar strukturiert – eine Verbindlichkeit, signalisieren die Bedeutung und hohe Priorität der Weiterbildungsmaßnahme und zeugen von Vertrauen in die Umsetzungsfähigkeiten betroffener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Transfergespräche stellen nach Abschluss einer Aus- und Weiterbildung sicher, dass das Gelernte in unserem Betrieb genutzt und angewandt werden kann und Mitarbeitende ihr Wissen und ihre neuen Kenntnisse einbringen können. Transfergespräche enthalten bei uns folgende Punkte:
- Wie beurteilt der Mitarbeiter den Nutzen der Weiterbildung für sich, seine Aufgabe und unseren Betrieb?
- Ist das Gelernte auch für andere nützlich? Kann ein Team oder eine Abteilung davon profitieren?
- Was will der Mitarbeiter in die Praxis umsetzen: Pläne, Ziele, Ausblick?
Nachhaltigkeit der Personalentwicklung auf einen Blick
Die Wahl der Instrumente und Lernmethoden in der Personalentwicklung erfolgt nach Kriterien der Nachhaltigkeit und zur Zielerreichung. Die Leistungen sollen gesteigert, die Motivation gefördert, die Umsetzung in die Praxis vorangetrieben werden. Zudem sind Kostengesichtspunkte zu beachten.
Qualität und Erfolgskontrolle der Personalentwicklung
In allen unseren Aktivitäten legen wir großen Wert auf eine systematische und nach objektiven Gesichtspunkten messbare Erfolgskontrolle. Sie ist die Grundlage zur Optimierung und Korrektur von Personalentwicklungsmaßnahmen.
Die Instrumente der Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle
Es werden folgende Instrumente und Maßnahmen zur wirkungsvollen Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle eingesetzt:
- Feedback- und Kritik-Formulare für Teilnehmende
- Analyse der relevanten Statistiken und Auswertungen
- Qualifikationen sowie Leistungs- und Fördergespräche
- Kennziffern wie Fluktuationsrate, Leistungs- und Verkaufsstatistiken
Erfolgsmessung der Personalentwicklungsmaßnahme
Versteht man die Personalentwicklung als Prozess, so sollte sich diese Sichtweise konsequenterweise auch in der Erfolgsmessung niederschlagen. Dabei wenden wir das international zur Anwendung kommende Modell zur fünfstufigen Erfolgsmessung nach Kirkpatrick an:
- Zufriedenheitserfolg: Wie war die Qualifizierungsmaßnahme, was wurde konkret umgesetzt und angewendet?
- Lernerfolg: Was haben die Teilnehmenden in welchen Bereichen Neues gelernt oder sich verbessert?
- Transfererfolg: Was wird wo und mit welchen Resultaten umgesetzt?
- Geschäftserfolg: Was hat es für das Unternehmen und die Praxis in der Leistungserbringung gebracht?
- Investitionserfolg: Hat sich die Investition gelohnt?
Kennzahlensystem zu unserer Personalentwicklung
Die nachfolgenden Kennzahlen erlauben uns, Entwicklungen, Trends und Erfolgskontrollen messbar zu machen. Sie werden vor allem in der zeitlichen Entwicklung angewendet:
- Anzahl der jährlichen Weiterbildungsmaßnahmen pro Mitarbeiter und pro Führungskraft
- Kosten der jährlichen Weiterbildungsmaßnahmen pro Mitarbeiter und pro Führungskraft
- Anteil der bedarfsorientiert konzipierten Seminare
- Anteil firmenspezifischer oder standardisierter Weiterbildungsprogramme
- Anzahl oder Zeit für spezifische Themen
- Weiterbildungskosten pro Tag und Teilnehmenden
- Anteil aktiver und passiver Lehrmethoden in der Weiterbildung
- Anteil von E-Learning-Aktivitäten in der Weiterbildung
- Anteil an Follow-up-Veranstaltungen zur Transfersicherung
- Güte der Feedback-Bewertung von Seminaren durch die Seminarteilnehmenden
- Anzahl der Beteiligungen am betrieblichen Vorschlagswesen
Erfolgskontrollen im Lern- und Arbeitsumfeld
Erfolgskontrolle im Lernumfeld
Hier geht es um die Eindrücke, das Befinden und die Bewertungen unserer lernenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen wichtige Hinweise und Verbesserungsvorschläge aus Veranstaltungen und Aktivitäten gewonnen werden können.
Erfolgskontrolle im Lernumfeld betrifft den Lernerfolg des Ausbilders, seine Kurskonzeption und den Lernprozess als Ganzes. Als weitere Lernkontrolle setzen wir Tests und Prüfungen ein, die zeigen, inwieweit Lernziele erreicht und welche Fertigkeiten effektiv erlernt wurden.
Erfolgskontrolle im Arbeitsumfeld
Bei der Erfolgskontrolle im Arbeitsumfeld ist der Transfer des Gelernten in die Praxis und den Arbeitsalltag gemeint. Wichtig sind hier besonders die praxisnahe Kurskonzeption, die Motivation der Teilnehmenden und Vorgesetzten und deren Einbezug in Neuerungen und Veränderungen.
Kontrollen über den Schulungserfolg im Arbeitsumfeld sind nicht einfach, da die Schulung losgelöst von anderen Einflüssen und Faktoren oft schwer zu bestimmen ist und objektive Messkriterien je nach Lernstoff und Lernziel nicht immer einfach zu finden sind. Klar formulierte Lernziele, Kennziffern der Leistungskomponenten sowie beobachtbare Verhaltensänderungen sind dennoch Möglichkeiten, die wir zur Messung des Schulungs- und Lernerfolges einsetzen.
Qualität und Erfolgskontrolle der Personalentwicklung auf einen Blick
Für die Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle werden, wenn möglich, Kennzahlen eingesetzt. Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle helfen, die Ziele für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für unser Unternehmen durch unsere Aktivitäten und Bemühungen der Personalentwicklung zu erreichen.
Personalentwicklungsmaßnahme beurteilen
Legen Sie den folgenden Fragebogen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor, die an einer Personalentwicklungsmaßnahme teilgenommen haben. Sammeln Sie alle Ergebnisse und bewerten Sie so die jeweilige Personalentwicklungsmaßnahme.
Eine ausführlichere Variante für die Evaluation der Bildungsmaßnahme ist die folgende Vorlage.
Muster-Vorlage für ein Personalentwicklungskonzept als Beispiel
Nutzen Sie das folgende fertige Personalentwicklungskonzept als Muster-Vorlage oder lehnen Sie Ihr individuelles Konzept an dieses Beispiel an. Die Muster-Vorlage ist ein gestaltetes, ausformuliertes und vorstrukturiertes sowie editierbares Word-Dokument.