Resilienz stärkenResilienzfaktor Positive Emotionen: Das Gute sehen
Resiliente Menschen beachten mehr positive Informationen
Menschen reagieren in vielen Situationen ganz automatisch. Frühere Erfahrungen sind dabei für deren individuelles Bewertungsmuster verantwortlich. Wenn resiliente Menschen die Informationen ihrer Umwelt verarbeiten, beachten sie mehr positive Informationen
Das können Kleinigkeiten sein wie ein gutes Mittagessen mit Kollegen oder die gemeinsame Kaffeepause. Wenn Informationen dann in schwierigen Situationen verarbeitet werden, verdrängen positive Emotionen automatisch die negativen. Resiliente Menschen finden also auch bei Stress oder Problemen Positives.
Auf das Positive achten
Resiliente Menschen erleben nicht weniger Krisen als andere. Vielmehr nehmen sie Extremsituationen anders wahr und bewerten die Ereignisse anders – und zwar positiver.
Die vielen schönen Dinge des Lebens erkennen
Positiv denkende Menschen werden von Außenstehenden wahrscheinlich als „glücklich“ bezeichnet. Folgender Mechanismus ist dafür verantwortlich:
Menschen, die positive Emotionen haben, freuen sich häufiger über Alltägliches. Sie empfinden schneller:
- Freude,
- Stolz oder
- Zufriedenheit
Diese Fähigkeit, das Gute zu sehen, hilft ihnen auch in schwierigen Situationen, nach dem Motto „Always look on the bright side of life!”, also „Schau immer auf die Sonnenseite des Lebens!“
Das heißt nicht, dass resiliente Menschen keine negativen Emotionen haben. Bei ihnen überwiegen eher die positiven und sie nehmen sie häufiger wahr. Es kommt also nicht auf die Intensität, sondern auf die Häufigkeit der positiven Emotionen an.
Negative Gedanken durch positive ersetzen
Viele Menschen hinterfragen ihre Probleme, versuchen sie zu verstehen und sind dabei ihre größten Kritiker. Sie fragen sich zum Beispiel „Warum wurde gerade ich gekündigt?“ oder sie denken „Hätte ich doch nur etwas anderes studiert“.
Menschen bewerten fortwährend die Wirklichkeit – und zwar aufgrund dessen, wie sie eine Situation wahrnehmen. Diejenigen, die eine Situation mit Sorgen, Befürchtungen und Kritik bewerten, entwickeln starke Emotionen wie Wut, Angst oder Selbstzweifel. Diese Gefühle sind dafür verantwortlich, dass die Betroffenen sich schlecht fühlen und eine Situation sie belastet.
Gefühle und Gedanken sind jedoch nicht die Realität, sondern ein Produkt des Gehirns. Negative Gedankenspiralen lassen sich durchbrechen.
Wenn negative Gedanken Sie zu vereinnahmen drohen, sollten Sie bewusst innehalten. Begrüßen Sie den Gedanken und fragen Sie sich, was dieser Gedanke in der jetzigen Situation nützt. Wenn Sie diesen Gedanken unterdrücken, bleibt er in Ihrem Unterbewusstsein. Sehen Sie negative Gedanken als zeitweilige Projektion Ihres Gehirns an und versuchen Sie diese durch positive Gedanken zu ersetzen.
Schritt 1: Persönlichen Glücksquotienten ermitteln
Ermitteln Sie Ihren Glücksquotienten, also das Verhältnis von positiven zu negativen Emotionen, anhand des Positivity-Selbsttests der Psychologin Barbara Fredrickson.
- Gehen Sie gedanklich den gestrigen Tag durch und füllen Sie den Fragebogen in der folgenden Vorlage aus.
- Wiederholen Sie den Test über einen längeren Zeitraum und tragen Sie Ihre Ergebnisse in das Auswertungsprotokoll in der Vorlage ein.
- Errechnen Sie dann Ihren durchschnittlichen Glücksquotienten.
Schritt 2: Glückstagebuch führen
Halten Sie in der folgenden Vorlage täglich drei positive Ereignisse fest. Das können auch Kleinigkeiten sein.
Ihr Glückstagebuch hilft Ihnen, sich an positive Ereignisse besser zu erinnern. Es motiviert Sie für den nächsten Tag und Sie können Ihre Sammlung der positiven Dinge in schwierigen Zeiten nachlesen.
Schritt 3: Kopfkino betreiben
Stellen Sie sich vor, Sie sehen einen Film mit dem Titel „Meine typische Gefühlswelt in heiklen Situationen“.
Betreiben Sie anhand der Anleitung in der folgenden Vorlage Kopfkino.
Die Tipps in der Vorlage helfen Ihnen, auf Abstand zum Auslöser und zu Ihrem inneren Gefühlszustand zu gehen und Ihre negativen Gedanken durch positive zu ersetzen.