Smalltalk lernenWie Sie das Gespräch beim Smalltalk aufrechterhalten
Welche Smalltalk-Fragen sich eignen
Fragen sind ein wichtiges Element beim Smalltalk. Vor allem mit offenen Fragen halten Sie ein Gespräch am Laufen, weil der Gesprächspartner dazu angeregt wird, Ihre Fragen nicht nur mit Ja oder Nein zu beantworten, sondern zu erzählen.
Um Smalltalk zu betreiben, muss man das Gespräch selbst anregen; zum Beispiel durch Fragenstellen, die sich auf folgende Aspekte beziehen können.
Nach Persönlichem fragen
Fragen, die auf die persönliche Beziehung der Gesprächspartner ausgerichtet sind, zeigen, dass der Fragende ein Interesse an seinem Gegenüber hat. Mit Fragen bekommt das Gegenüber die Gelegenheit, über sich zu sprechen. Somit sind Fragen nicht nur ein Instrument, um eine Beziehung aufzubauen, sondern auch, um die Kommunikation am Laufen zu halten. Nutzen Sie dazu die klassischen W-Fragen.
Beispiele für persönliche Fragen
„Wie sind Sie auf dieses Seminar aufmerksam geworden?“
„Was interessiert Sie besonders an diesem Seminar?“
Welche W-Fragen eignen sich für Smalltalk?
Wer zu viel fragt, führt ein Verhör. „Warum“ oder „Wieso“ eignen sich deshalb nicht so gut für den Smalltalk. Das kann zum einen indiskret wirken. Zum anderen ist mit dieser Frageform der Gesprächspartner gezwungen, sich zu rechtfertigen oder zu erklären, was in der Regel unangenehme Gefühle hervorruft.
Offenen Fragen stellen
Auch die Frage „Treiben Sie Sport?“ eignet sich weniger zum Smalltalken. Diese Frage lässt nur ein Ja oder Nein zu. Deshalb sollten Sie offene Fragen stellen, auf die der andere ausführlich eingehen kann.
Beispiel für offene Fragen im Smalltalk
„Welche Sportarten mögen Sie? ... Welchen Sport betreiben Sie selbst?“
„Was meinen Sie dazu?“
„Wie sehen Sie das?“
„Was würden Sie in dieser Situation tun?“
„Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?“
Wie Sie Schweigen während des Smalltalks vermeiden
Wenn Sie mit einer Person ins Gespräch kommen, die nicht viel redet, lässt sich schwieriger an Gesagtes anknüpfen. Locken Sie Ihren Gesprächspartner nicht mit einem beliebigen Thema aus der Reserve, sondern sprechen Sie über das, was die Person interessieren könnte.
Wenn diese Person nicht viel von sich preisgibt, ist das leichter gesagt als getan. Greifen Sie in solchen Situationen auf Ihr Wissen über diese Person und auf das zurück, was Sie an ihr beobachten können.
Worüber können Sie mit Personen sprechen, die grundsätzlich nicht viel reden und Schweigetypen sind? Prüfen Sie:
- Was fällt Ihnen am Aussehen der Person auf? Zum Beispiel: Ist sie braun gebrannt? Sieht sie sportlich aus? Trägt sie etwas Auffälliges?
- Welche Vorlieben könnte die Person haben? Zum Beispiel: Fährt sie ein auffälliges Auto?
- Was genießt die Aufmerksamkeit dieser Person? Zum Beispiel: Schaut sie oft in eine bestimmte Richtung? Hält sie etwas in ihrer Hand?
- Was haben Sie über die Person gehört? Zum Beispiel: Ist sie karitativ tätig? Ist sie Mitglied in einer Organisation?
Manchmal braucht es zwei oder drei Fragen, die man stellt, bevor man das richtige Thema erwischt und der „Schweiger“ ins Gespräch einsteigt. Manche reden von Natur aus wenig oder antworten knapp. Diesen Personen machen Gesprächspausen aber oft auch wenig aus.
Was Sie tun, wenn das Gespräch stockt
Spielen Sie mit folgender Aussage und Frage, den Gesprächsball noch einmal ins Feld Ihres Gesprächspartners:
„Ich rede zu viel. Wie ist ... bei Ihnen?“
Wenn das Gespräch dann immer noch nicht in Gang kommt, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Gegenüber gar nicht oder nicht mit Ihnen sprechen will. Verabschieden Sie sich freundlich:
„Ich schaue mal, ob es am Buffet noch etwas gibt.“
„Bitte entschuldigen Sie mich. Ein akutes Bedürfnis.“ (mit anschließendem Gang zur Toilette)
„Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß/ eine interessante Veranstaltung.“ (und Sie gehen davon)
Mit Pausen beim Smalltalk umgehen
Eine Pause während einer Konversation kann sich sehr lange anfühlen. Die meisten empfinden das als unangenehm und denken angestrengt nach, was sie noch sagen könnten. Pausen treten ein, wenn kein Interesse mehr am aktuellen Thema besteht oder das Gefühl aufkommt, alles gesagt zu haben.
„mhm“ und „hmm“
Schnellhilfe bieten Laute wie „mhm“ und „hmm“, die das Gesagte bestätigen und die Atmosphäre auflockern.
Gesagtes zusammenfassen
Sie können das Gesagte oder einzelne Aspekte, die Sie zum Beispiel für wichtig halten, auch noch einmal zusammenfassen.
„Was Sie über ... gesagt haben, fand ich sehr interessant.“
„Über ... denke ich gerade noch einmal nach.“
„Tja, ich bin gespannt, wie das Wetter am Wochenende wird.“
Grund des Schweigens aufgreifen
Sie können auch den Grund des Schweigens zum Thema machen.
„Tja, was soll man zum leidigen Thema ... noch sagen?“
„Nun würde mich doch interessieren, was Sie dazu sagen.“
„Sie schweigen zu ... Gerade deshalb würde mich jetzt Ihre Meinung interessieren.“
Wichtig bei den Aussagen ist, dass sie freundlich und neugierig klingen. Sie sollten damit keinesfalls signalisieren, dass Sie jetzt eine Aussage Ihres Gesprächspartners erwarten.
Fragen Sie sich: Was interessiert mich noch?
Wer in einer „stummen Situation“ zwanghaft nach einem neuen Thema sucht, findet erst recht nichts, was er jetzt sagen könnte. Fragen Sie sich lieber: Was interessiert mich noch? Die Kommunikationsexpertin Cornelia Topf gibt dazu folgende Beispiele:
Beispiele: Was interessiert Sie noch?
Sie können sich interessieren für
- ... etwas aus dem bisherigen Gespräch: „Sie sagten vorhin, dass ... Darf ich Sie dazu noch etwas fragen?“
- ... etwas Gesprächsverwandtes: „Zum Thema Pannen fällt mir die Pannenhilfe vom ADAC ein. Ich frage mich, ob ich Mitglied beim ADAC werden soll.“
- ... etwas Neues: „Mal was ganz anderes: Haben Sie schon ...?“
Eisbrecherfloskeln
Eisbrecherfloskeln wie „Heute ist es mal wieder heiß“ oder „Die Schlange ist heute besonders lang“ klingen vielleicht banal, können aber Dialoge voranbringen.
Etwas „loswerden“
Auch wenn Sie einfach etwas „loswerden“ wollen, kann das ein Gespräch in eine neue Richtung lenken. Zum Beispiel, dass es im Vortragssaal zum Schluss etwas stickig war und die frische Luft nun guttut. Wichtig dabei: Die Bemerkung sollte ernst gemeint und freundlich sein.
Wenn Sie sich schwer damit tun, ein Smalltalk-Gespräch aufrechtzuerhalten, bereiten Sie sich auf Ihre nächste Gelegenheit vor.
- Überlegen Sie sich weitere Beispiele für jede vorgestellte Weiterrede-Technik.
- Überlegen Sie sich dazu: Worüber kann ich noch reden?
Die Ideen für Themen zum Einstieg in der folgenden Vorlage eignen sich auch für Situationen, in denen das Smalltalk-Gespräch ins Stocken gerät.