Schlechte Nachrichten überbringenVorgesetzten eine schlechte Nachricht überbringen
Schlechte Nachrichten an Vorgesetzte nicht hinauszögern
Vorgesetzte möchten schlechte Nachrichten möglichst schnell erfahren. Im Idealfall als Erster. Doch oft ist der Überbringer für sie der Schuldige. Auch wenn das nicht stimmen muss, so bleibt bei vielen Vorgesetzten dieser Eindruck zurück. Und für den Überbringer bedeutet das im schlimmsten Fall eine negative Bewertung.
Deshalb gehört etwas Mut dazu, dem oder der eigenen Vorgesetzten eine schlechte Nachricht zu sagen. Denn auch in diesem Fall sollte das persönlich erfolgen.
Wichtig ist: Die schlechte Nachricht sollte so schnell wie möglich überbracht werden, damit sich der Schaden in Grenzen hält. Je früher Sie Ihren Vorgesetzten ansprechen, desto einfacher können Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Gehen Sie damit aktiv um. Zum Beispiel sagen Sie:
„Chef, ich wollte, dass Sie es als Erster erfahren. Gerade bekomme ich die neuen Zahlen aus dem Controlling. Leider werden wir den geplanten Umsatz nicht erreichen …“
Wie Sie sich auf das Gespräch mit Vorgesetzten vorbereiten
So bereiten Sie sich auf das Gespräch mit dem Vorgesetzten am besten vor:
- Klären Sie den Sachverhalt. Was ist passiert? Welche Folgen hat das für das Unternehmen oder für Ihre Abteilung? Und welche Folgen hat es für den Vorgesetzten?
- Sammeln Sie möglichst alle Fakten und Zahlen.
- Recherchieren Sie, was die Ursachen sind und stellen Sie diese Informationen zusammen.
- Stimmen Sie sich darauf ein, dass der Vorgesetzte seinen Ärger, seine Kritik und seine Emotionen an Ihnen auslassen wird.
- Wappnen Sie sich, dass Sie dies wortlos über sich ergehen lassen.
- Halten Sie fest, wie Sie vermitteln, dass Sie der Nachrichtenüberbringer, aber nicht der Schuldige sind.
- Überlegen Sie sich Lösungen oder Maßnahmen, um die Folgen zu minimieren.
- Machen Sie Ihrem Chef oder Ihrer Chefin Vorschläge dazu oder erläutern Sie Ihren Plan (im Groben).
Wie Sie Vorgesetzten eine schlechte Botschaft übermitteln
Für das Gespräch selbst ist dann wichtig:
- Sagen Sie gleich, was Sache ist. Keine Ausflüchte, keine Entschuldigungen, kein Schönreden.
- Machen Sie nicht jemanden anderen dafür verantwortlich. Machen Sie keine Schuldzuweisungen, sondern bleiben Sie bei den Fakten: Das ist die Situation, das sind die Ursachen, das sind die Folgen.
- Sprechen Sie in der Ich-Form. Wenn Sie für Ihr Team auftreten, dann können Sie in der Wir-Form sprechen.
- Beherrschen Sie Ihre Emotionen. Auch wenn der Vorgesetzte noch so laut wird und über Sie herfällt. Am besten ist: schweigen. Und erst bei direkter Nachfrage mit den Fakten oder dann mit einem Lösungsvorschlag kommen.
- Nennen Sie mögliche Lösungsvorschläge, mit denen die negativen Folgen gemindert werden können. Oder erklären Sie, was Sie tun können, um die schlimmsten Folgen zu vermeiden.
- Bitten Sie den Vorgesetzten gegebenenfalls um seine Mithilfe. Aber auch hier sollten Ihre Vorschläge nicht den Eindruck erwecken, als sei die schlechte Nachricht doch nicht so schlecht.
Im Nachhinein schätzen viele Vorgesetzte die Mitarbeitenden, die den Mut, die Ehrlichkeit und die Standhaftigkeit aufbringen, die es braucht, um eine schlechte Nachricht zu vermitteln. Wenn Sie das professionell tun, kann das sogar einen positiven Eindruck hinterlassen.