Controlling mit ExcelWirtschaftlichkeitsrechnung und Investitionsrechnung

Um die Wirtschaftlichkeit einer Investition, eines Unternehmens oder eines Projekts zu beurteilen, werden Verfahren der Investitionsrechnung eingesetzt. Mit speziellen Excel-Vorlagen stellen Sie die jeweils relevanten Daten zusammen und berechnen die Wirtschaftlichkeit.

Profit, Gewinn, Cashflow und Rentabilität berechnen

In der Betriebswirtschaft gibt es zahlreiche Methoden und Verfahren, mit deren Hilfe man die Wirtschaftlichkeit einer Investition ermittelt. Meistens setzen diese Verfahren Kosten und Leistungen, Auszahlungen und Einzahlungen oder Input und Output eines Prozesses in Beziehung und berechnen daraus eine Kennzahl zur Wirtschaftlichkeit oder Produktivität. Es werden unterschieden:

Statische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung oder Investitionsrechnung

  • Kostenvergleich
  • Gewinnschwelle (Break-even)
  • Amortisation
  • Gewinnvergleich
  • Rentabilität

Dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung oder Investitionsrechnung

  • Kapitalwert, Barwert oder Net Present Value
  • Annuität
  • Interner Zinsfuß
  • Cash Value Added

Die dynamischen Verfahren zeichnen sich dadurch aus, dass sie berücksichtigen, dass spätere Einzahlungen und Auszahlungen oder Leistungen und Kosten weniger wert sind als frühere. Dafür kommt ein Zinssatz ins Spiel, der sichtbar macht, in welchem Maße eingesetztes Kapital verzinst oder ein zukünftiger Erlös abgewertet wird.

Diese Kennzahlen sollen bei betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und Entscheidungen helfen, wie:

  • Welche Maschine soll gekauft werden?
  • Soll ein Produkt auf den Markt gebracht werden?
  • Soll das Projekt durchgeführt werden?

Die folgende Abbildung zeigt, worum es geht:

  • Ein Unternehmen investiert Geld in eine Maschine, ein Projekt oder ein neues Produkt.
  • Sobald diese Investition „produktiv“ ist und Erlöse oder Einzahlungen damit erzielt werden, beginnt die Amortisation.
  • Wenn die Investition und laufende Kosten gerade gedeckt sind, ist die Gewinnschwelle (Break-even) erreicht.
  • Danach beginnt die eigentliche Gewinn- oder Profitphase.

Ziel ist, möglichst rasch Gewinn zu erzielen. Die Höhe des gesamten Gewinns über die Zeit ergibt die Profitabilität oder Rentabilität für das zu Beginn investierte Kapital.

Wirtschaftlichkeit einer Investition beurteilen
Praxis

Nutzen Sie die folgenden Excel-Vorlagen für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Investitionen und für die Wirtschaftlichkeitsrechnung und Investitionsrechnung.

Gewinnschwelle (Break-even) berechnen

Mit der Break-even-Analyse wird ermittelt, ab welchem Verkaufspreis (Break-even-Preis) oder bei welcher Verkaufsmenge (Break-even-Menge) ein Produkt Gewinn erwirtschaftet. Mit der folgenden Excel-Vorlage können Sie unterschiedliche Szenarien durchspielen. Hier finden Sie eine Anleitung zur Break-even-Berechnung.

Sie erkennen in einem Diagramm, wo der „kritische Punkt“ bezüglich Preis und Menge liegt, ab dem erst Gewinn erzielt wird.

Zahlungsströme und Cashflow bewerten

Geschäftsideen, Investitionen oder Projekte können auf der Grundlage des damit erreichbaren Cashflows bewertet werden. Dazu werden die Einzahlungen und Auszahlungen miteinander verglichen.

In der folgenden Excel-Vorlage erfassen Sie für ein Vorhaben die entsprechenden Einzahlungen und Auszahlungen. Sie erkennen in einem Diagramm, wann die Auszahlungen höher als die Einzahlungen sind (roter Bereich) und wann die Einzahlungen höher als die Auszahlungen sind (grüner Bereich). Diese Zahlungen sind Grundlage für die Amortisationsrechnung und die Kapitalwertmethode.

Einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung

Wer selbstständig ist, muss zumindest eine einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung erstellen und pflegen. Dazu werden Einnahmen und Ausgaben (für ein Jahr) erfasst und einander gegenübergestellt. Der Saldo entspricht dem Gewinn oder Verlust.

Mit der folgenden Excel-Vorlage können Sie alle Einnahmen und Ausgaben in einer einfachen Tabelle erfassen und den Gewinn oder Verlust ausweisen. Die Reisekosten werden als besondere Ausgabe in einer eigenen Tabelle erfasst.

Mit der folgenden Excel-Vorlage können Sie ebenfalls eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung durchführen. Allerdings werden in der Vorlage Vorsteuer und Umsatzsteuer getrennt ermittelt.

Sie geben für Einnahmen, Ausgaben und Reisekosten die Nettobeträge für Einnahmen und Ausgaben sowie den jeweiligen Steuersatz. In Pivot-Tabellen wird dann eine Übersicht erstellt über Netto-Einnahmen-Überschuss, Brutto-Einnahmen-Überschuss sowie den Saldo von Vorsteuer und Umsatzsteuer.

Amortisationsrechnung: Wann ist die Investition wieder eingespielt?

Mit der folgenden Excel-Vorlage bestimmen Sie den Zeitpunkt, ab dem sich Ihre Investition amortisiert hat. So lange brauchen Sie, bis die kumulierten Gewinne der Investition entsprechen.

Den Verlauf der Einzahlungen und Auszahlungen können Sie mit der folgenden Excel-Vorlage visualisieren. Sie machen damit sichtbar:

  • die Zeit, in der Sie vor allem in Ihr Produkt, Projekt oder Vorhaben investieren; die kumulierten Zahlungen liegen im negativen Bereich und nehmen weiter zu (rote Fläche);
  • die Zeit, in der sich die Investition amortisiert; die kumulierten Zahlungen steigen, sind aber immer noch im negativen Bereich (rote Fläche);
  • Zeitpunkt, zu dem die Investition amortisiert und die Gewinnschwelle erreicht ist (Break-even); Wechsel von roter zu grüner Fläche;
  • Zeit, in der der kumulierte Zahlungsstrom positiv ist (grüne Fläche); das ist der Bereich der Profitabilität der Investition.

Die beiden folgenden Vorlagen unterscheiden sich nur nach ihrem Zeitraster für die jeweiligen Zahlungen: Monate oder Jahre.

Make-or-Buy-Analyse: Lohnt sich die Investition, es selbst zu tun?

Soll ein Produkt selbst hergestellt oder von einem Lieferanten bezogen werden? Diese Frage können Sie mit der folgenden Excel-Vorlage zur Make-or-Buy-Analyse beantworten. Dabei wird berücksichtigt, dass die fixen Kosten bei Eigenfertigung sprunghaft sind, dass Sie also beispielsweise ab einer bestimmten Produktionsmenge eine weitere Maschine einsetzen müssen.

Andler-Formel: Optimale Losgröße für Herstellmengen und Bestellmengen

Beim Einkauf, bei der Beschaffung und bei der Produktionsplanung beeinflussen Bestellmengen (bei Kaufteilen) und Losgrößen (bei selbst hergestellten Teilen) die Kosten für Bestellung oder Produktion sowie für die Lagerhaltung. Denn geringe Bestell- oder Produktionsmengen führen zu hohen Fixkosten; wer große Mengen bestellt oder produziert, hat demgegenüber hohe Lagerkosten.

Unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit müssen die Gesamtkosten minimiert werden. Mit der sogenannten Andler-Formel werden die minimalen Gesamtkosten und damit die wirtschaftlich beste Bestellplanung berechnet.

In der folgenden Excel-Vorlage berechnen Sie die optimalen Bestellmengen (Tabellenblatt 1) oder die optimale Losgröße für Produktionsaufträge (Tabellenblatt 2). Aus dem Jahresbedarf und der optimalen Bestellmenge oder Losgröße ergeben sich die Bestellhäufigkeit und die Anzahl der Produktionsaufträge pro Jahr.

Gewinnvergleichsrechnung und Abweichungsanalyse

Eine weitergehende Abweichungsanalyse zwischen Ist und Soll für Absatz, Umsatz, Deckungsbeiträge, Betriebsergebnis, Gewinne und Break-even können Sie mit den folgenden beiden Excel-Vorlagen durchführen. Sie erkennen durch einen Soll-Ist-Vergleich in diesen Vorlagen auch:

  • Mengenabweichungen
  • Preisabweichungen
  • Kostenabweichungen
  • Abweichungen vom Deckungsbeitrag
  • Abweichungen vom Betriebsergebnis (Gewinn)

Kapitalwertmethode: Barwert oder Net Present Value (NPV) einer Investition berechnen

Mit der Kapitalwertmethode bestimmen Sie die Rentabilität einer einzelnen Investition und des Kapitaleinsatzes für ein Projekt. Die folgende Excel-Vorlage zeigt den zeitlichen Verlauf der Einzahlungen und Auszahlungen sowie des abgezinsten Überschusses als Kapitalwert (Barwert oder Net Present Value).

Preinreich-Lücke-Theorem

Ob eine Investition rentabel ist, lässt sich bei der kurzfristigen Analyse der Gewinne nicht immer sicher ermitteln, da Zinseffekte nicht berücksichtigt werden.

Mit der folgenden Excel-Vorlage, die auf dem sogenannten Preinreich-Lücke-Theorem basiert, werden abgezinste Residualgewinne berechnet und in die Berechnung der Barwerte einbezogen. Diese stimmen dann mit den Kapitalwerten (aus der langfristigen Betrachtung) überein.

Interner-Zinsfuß-Methode: Verzinsung des eingesetzten Kapitals überprüfen

Mit der folgenden Excel-Vorlage berechnen Sie den sogenannten internen Zinsfuß einer Investition. Sie stellen über einen gewählten Zeitraum die Erlöse (Einzahlungen) Ihrem Aufwand (Auszahlungen) gegenüber und ermitteln dadurch, wie hoch die Verzinsung des anfangs eingesetzten Kapitals (Investition) ist.

Return on Investment (ROI) und Rentabilität ermitteln

Der Return on Investment (ROI) ist für das Unternehmen oder für ein einzelnes Projekt eine wichtige Kennzahl für die Entscheidungsfindung.

Ausgehend von Umsatz und Kosten einerseits und von Umlaufvermögen und Anlagevermögen andererseits, können Sie mit der folgenden Excel-Vorlage den ROI berechnen und in einem Diagramm übersichtlich darstellen (siehe die anschließende Abbildung). Zudem werden Plan- und Ist-Werte unterschieden und Abweichungen sichtbar gemacht.

ROI-Schema mit einer Beispielrechnung

Umsatzrentabilität

Nach einem vergleichbaren Kennzahlen-Schema können Sie auch die Umsatzrentabilität Ihres Unternehmens, eines Produkts oder eines Projekts ermitteln. Dazu nutzen Sie die folgende Excel-Vorlage.

Kundenrentabilität

In Bezug auf den Kunden ist es wichtig zu wissen, ob dieser für das Unternehmen überhaupt rentabel ist. Mit der folgenden Excel-Vorlage ermitteln Sie für einen einzelnen Kunden (Key Account) die Kundenrentabilität.

Annuität einer Investition berechnen

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, können Sie mit den folgenden Excel-Vorlagen für Annuitätendarlehen und Tilgungsdarlehen die regelmäßigen Rückzahlungen berechnen. In der Tabelle werden automatisch alle Zahlungen (Tilgung und Zins) für jede Periode ausgewiesen.

Nur, wenn Sie mit den (späteren) Erlösen oder durch anderweitigen Nutzen diese Annuitäten, Zins und Tilgung erwirtschaften, ist die Investition wirtschaftlich.

Risikoanalyse für eine Investitionsentscheidung mit unterschiedlichen Szenarien durchführen

Mit der Risikoanalyse für die Produktplanung vergleichen Sie drei unterschiedliche Fälle: Best Case – Worst Case – Base Case. Die Einflussfaktoren, über deren Eintreten Sie nur Wahrscheinlichkeiten angeben können, sind: Investitionssumme, Verkaufsmenge, Verkaufspreis sowie variable und fixe Kosten.

Mit der folgenden Excel-Vorlage berechnen Sie für jeweils mehrere Szenarien Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit wie Erlöse (Umsatz), Kosten, Deckungsbeitrag, Ergebnis (Gewinn), Investitionssumme, Return on Investment (ROI) als Wahrscheinlichkeitswerte.

Produktivität und Input-Output-Verhältnisse ermitteln

Neben der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, die vor allem auf Geldwerte (monetäre Faktoren) abhebt, können der Erfolg und die Wirksamkeit von Prozessen und Aktivitäten auch durch nicht monetäre Kennzahlen abgebildet werden, die die Produktivität darstellen. Sie bildet meist technische Zusammenhänge ab. Dazu werden ein (technischer) Inputfaktor und ein (technischer) Outputfaktor in Beziehung gesetzt.

Mit der folgenden Excel-Vorlage können Sie zwei beliebige Faktoren und ihre Messeinheiten auswählen und in Beziehung setzen. Die Vorlage berechnet die entsprechende Produktivitätskennzahl und bildet die Kennzahl sowie das Verhältnis der beiden Faktoren in einem Diagramm ab.

Korrelationsanalyse durchführen

Eine weitere wichtige Entscheidungshilfe ist es, wenn ermittelt werden kann, ob es zwischen zwei beliebigen Merkmalen einen Zusammenhang gibt. Dies wird statistisch mithilfe bivariater Methoden festgestellt. Eine wichtige Methode dabei ist die Korrelationsanalyse. Die Annahme dabei ist: Wenn zwei Merkmale gut miteinander korrelieren (also voneinander abhängig sind), sind die Maßnahmen dazu wirtschaftlich.

Sie können so beispielsweise ermitteln, ob der Absatz an Mineralwasser (Merkmal A) in Ihrem Laden abhängig ist von der Außentemperatur (Merkmal B). Denn Sie vermuten, dass ein heißer Sommer förderlich für Ihren Umsatz ist.

Mit der folgenden Excel-Vorlage können Sie die Messwerte für zwei Faktoren beziehungsweise Merkmale (A, B) festhalten und dann automatisch den Korrelationskoeffizienten sowie die Parameter der linearen Gleichung, die den Zusammenhang mathematisch beschreibt, berechnen lassen.

Voraussetzung für die Korrelationsanalyse: Die beiden Merkmale sollten stetig oder quasi-stetig und mindestens ordinal skaliert oder sogar intervallskaliert sein. Möglich ist auch, dass ein Merkmal quasi-stetig und das andere nominal skaliert ist.

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