Fachkompetenzen werden zum Engpass in Unternehmen

Schon seit Jahren wird vor dem „War for Talents“ gewarnt. Heute ist der Fachkräftemangel in vielen Unternehmen deutlich spürbar. Sie müssen mit drei Entwicklungen fertig werden.

Fachkräfte fehlen

Auf dem Arbeitsmarkt stehen für viele freie Stellen die dafür passenden Fachkräfte nicht zur Verfügung. Demografischer Wandel ist eine Ursache. Um überhaupt geeignete Experten zu finden, steigt die Vakanzzeit, der Zeitraum zwischen der Ausschreibung einer offenen Stelle und deren Besetzung, kontinuierlich an.

Das ist teuer und unbesetzte oder schlecht besetzte Stellen sind eine Gefahr für die Wertschöpfung im Unternehmen.

Neue Kompetenzen sind gefordert

Aktuelle Entwicklungen wie Automatisierung, Digitalisierung oder KI erfordern immer mehr Fachkompetenz. Programmierbare Aufgaben können automatisiert werden. Das verändert Arbeitsinhalte. Gerade durch KI können Stellen gestrichen werden.

Übrig bleiben Aufgaben, die immer mehr Fachwissen erfordern, aber auch neue, bessere Ergebnisse bringen.

Die Wechselbereitschaft der Mitarbeitenden steigt

Wenn der Arbeitsmarkt leer ist, bieten Unternehmen vieles, um geeignete Mitarbeitende abzuwerben. Deshalb wird die zu beobachtende zunehmende Wechselbereitschaft von gut ausgebildeten Mitarbeitenden zum Problem.

Fehlende Bindung entsteht, weil Arbeitsbedingungen in vielen Unternehmen nicht mehr zeitgemäß sind. Es fehlt an Wertschätzung, guter Work-Life-Balance und Personalentwicklung.

Diese drei Entwicklungen erfordern unternehmensinternes Handeln, um Engpässe zu beseitigen und die Attraktivität des Unternehmens für Fachkräfte zu steigern.

Wie können unter diesen Bedingungen Fachkompetenzen verbessert und Fachkräfte ans Unternehmen gebunden werden, um bessere Ergebnisse zu erreichen?

Warum die klassische Aus- und Weiterbildung nicht die Lösung ist

Früher wäre die Antwort auf diese Herausforderungen eine Intensivierung der Aus- und Weiterbildung gewesen. Untersuchungen in den Unternehmen zeigen: Erfolgreiches Lernen wird selten am Arbeitsplatz umgesetzt. Lernerfolg führt nicht automatisch zu Veränderungserfolg am Arbeitsplatz. Das zeigt folgende Abbildung.

© Wolfgang Schröder – www.business-wissen.de
Transfer der Lerninhalte
Quelle: Bronner, Rolf; Schröder, Wolfgang: Weiterbildungserfolg – Modelle und Beispiele systematischer Erfolgssteuerung,1983

Was den Lernerfolg beeinflusst

Studien belegen, dass bis zu 80 Prozent der effektivitätshemmenden Faktoren in Unternehmen in den Rahmenbedingungen für individuelle Arbeit liegen. Sie verhindern, dass aus Lernen auch Anwendung folgt.

Deshalb ist es notwendig, Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Wie müssen Rahmenbedingungen gestaltet sein, damit Fachwissen immer up to date ist, erlernt werden kann und angewendet wird?
  • Wie können damit Unternehmensziele nachweisbar besser erreicht werden?
  • Wie können externe Fachkräfte schneller in das Unternehmen integriert und ans Unternehmen gebunden werden?

Inzwischen gibt es Lösungen, die sich über „Prototypen“ entwickelt haben, bis sie einfach, effektiv und anwendungsfreundlich waren. Sie werden im Folgenden mit dem bewährten Anwendungswissen beschrieben.

Wie Fachkompetenzen nachweisbar verbessert werden

Damit Fachkompetenzen und Fachkräfte nicht mehr zum Engpass werden, haben sich in vielen Unternehmen folgende Ansatzpunkte als hilfreich herausgestellt. Sie müssen

  • der Bedarf an neuen Fachkompetenzen frühzeitig ermitteln,
  • Akzeptanz und Verbindlichkeit der Umsetzung fördern,
  • die Aus- und Weiterbildung optimieren,
  • individuelles Wissen für andere Mitarbeitende und das Unternehmen zugänglich machen,
  • dies im Rahmen von Nachfolgeplanungen beachten,
  • Personalmarketing und insbesondere das Onboarding verbessern sowie 
  • die Mitarbeiterbindung durch individuelle Entwicklungswege fördern.

Dafür finden Sie im Folgenden Handlungshilfen und Vorlagen, mit denen „Theorien“ in Ihrer Praxis umgesetzt werden können.

Die Vorlagen fassen Anwendungswissen zusammen. Sie strukturieren Denkprozesse, die sich bewährt haben. Mit ihnen können die Voraussetzungen des eigenen Verantwortungsbereichs und bewährtes Wissen verknüpft werden.

Dazu im Management-Handbuch

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