Prioritäten setzenWirtschaftlichkeit berechnen und Prioritäten von Lösungen ermitteln
- Ertrag und Aufwand vergleichen
- Wirtschaftlichkeit berechnen und Prioritäten ermitteln – Schritt für Schritt
- Qualitative Aspekte zur Betrachtung der wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit
- 3 Vorlagen im Praxisteil
Ertrag und Aufwand vergleichen
Projekte, Produkte, Lieferantenangebote oder Investitionen in Maschinen und Anlagen müssen bewertet werden, wenn es darum geht, aus mehreren Möglichkeiten zur Entscheidung die beste auszuwählen. Die Entscheiderinnen und Entscheider bilden eine Rangliste (Ranking) und zeigen damit ihre Priorität. Die Bewertung erfolgt meist aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Das bedeutet, die Wirtschaftlichkeit der alternativen Lösungen wird berechnet. Sie ergibt sich aus:
- Erträgen oder Erlösen, die erwünscht sind und möglichst hoch sein sollen
- Aufwand oder Kosten, die unerwünscht sind und möglichst gering sein sollen
In der Betriebswirtschaft gibt es dafür unterschiedliche Verfahren und Methoden, die letztlich alle eine Aussage über die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit einer Lösung und damit ihre Position in einer Prioritätenliste machen wollen. Die gängigsten Methoden sind:
- Kostenvergleichsrechnung
- Gewinnvergleichsrechnung
- Kapitelwertmethode (auch Barwertberechnung oder Net Present Value)
- Amortisationsrechnung
- Break-even-Berechnung
Wirtschaftlichkeit berechnen und Prioritäten ermitteln – Schritt für Schritt
Bei allen Verfahren geht es darum, zukünftige Einzahlungen und Auszahlungen, die mit einer Entscheidung verbunden sind, zu ermitteln oder abzuschätzen. Die Differenz, der Überschuss der Einzahlungen über die Auszahlungen, ist ein Maß für die Wirtschaftlichkeit. Dementsprechend werden die Prioritäten so ermittelt:
- Sie beschaffen sich möglichst zuverlässige Informationen darüber, mit welchen Einzahlungen und Auszahlungen (Cashflow) Sie bei den Lösungen rechnen können, für die Sie die Rangfolge und die Prioritäten bestimmen wollen.
- Sie stellen sicher, dass diese Einzahlungen und Auszahlungen vergleichbar sind. Das betrifft den betrachteten Zeitraum (Reichweite der Entscheidung und ihrer Folgen), das Einbeziehen sämtlicher Erträge und Aufwendungen.
- Sie prüfen, welche Unwägbarkeiten mit den Zahlen und Daten zu Erträgen und Aufwendungen verbunden sein können. Sind die Zahlen zuverlässig für alle Lösungen, die zur Auswahl stehen?
- Sie berechnen mit einer der genannten Methoden die Wirtschaftlichkeit jeder zur Wahl stehenden Lösungen. Welche Methode am besten geeignet ist, ergibt sich aus den Daten, die zur Verfügung stehen, und daraus, was relevant für die Entscheidung ist.
- Die Lösung, die die beste Wirtschaftlichkeit aufweist, wird allen anderen vorgezogen, also priorisiert. Die Reihenfolge der Lösungen und ihre jeweilige Priorität ergibt sich aus dem jeweils berechneten Wirtschaftlichkeitsfaktor.
Bei den genannten Methoden hat deshalb „erste Priorität“ die Lösung mit:
- den geringsten Kosten, Auszahlungen oder Aufwand mithilfe des Kostenvergleichs.
- dem höchsten Gewinn (als Differenz von Erlös und Aufwand oder Umsatz und Kosten) mithilfe des Gewinnvergleichs.
- dem höchsten positiven Kapitalwert aus abgezinsten Einzahlungen und Auszahlungen bei der Kapitalwertberechnung.
- dem frühesten Zeitpunkt, zu dem die kumulierten Erlöse die kumulierten Aufwände überschreiten bei der Amortisationsrechnung und bei der Break-even-Analyse.