Rückkehrgespräche und FehlzeitengesprächeLeitfaden für Rückkehrgespräche und Fehlzeitengespräche nach Krankheit
Wie gehen Sie bei einem Rückkehrgespräch oder Fehlzeitengespräch vor? Hier erhalten Sie einen Leitfaden zur Vorbereitung und Durchführung des Gesprächs. Tipps zur Zulässigkeit von Fragen und der Gesprächsführung im Allgemeinen helfen Ihnen, Fehler zu vermeiden.
Grundlagen für ein zielführendes Rückkehrgespräch
Beschäftigte, die nach längerer Krankheit oder Abwesenheit ins Unternehmen und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, sind oft verunsichert, was sie nun erwartet. Sie fragen sich vor allem: Was hat sich verändert? Wie werde ich von den Kolleginnen und Kollegen aufgenommen? Wie kann ich zukünftig die geforderte Leistung erbringen?
Machen Sie sich bewusst, was Ihre Beschäftigten nach längerer Krankheit erwarten. Die Betroffenen erwarten vor allem:
- Die Arbeitsaufnahme wird nach überstandener Krankheit von der Führungskraft bemerkt und beachtet.
- Die Führungskraft soll ein Krankengespräch rechtzeitig führen und nicht so lange warten, bis der Fall zu einem Problem oder durch Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz verschoben wird.
- Kein Krankengespräch darf zwischen Tür und Angel oder im Beisein von Kolleginnen und Kollegen geführt werden.
- Beschwerden werden nicht verniedlicht, bagatellisiert oder verharmlost.
- Die Betroffenen werden ernst genommen.
- Die Führungskraft zeigt Verständnis und versetzt sich in die Lage des Betroffenen.
- Es gibt Hilfsangebote, wenn Probleme am Arbeitsplatz genannt werden.
- Die Führungskraft meint es mit der Fürsorge ehrlich und vermittelt Informationen und Tipps.
- Die Führungskraft informiert über die Dinge, die während der Abwesenheit geschehen sind.
Worauf Sie beim Rückkehrgespräch achten sollten
Eine verantwortungsbewusste Führungskraft achtet beim Rückkehrgespräch auf folgende Aspekte:
- die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter begrüßen und sich freuen, dass sie oder er wieder gesund ist;
- keine lange Zeit zwischen Ankündigung und Durchführung eines Rückkehr- oder Fehlzeitengesprächs;
- um eine unangenehme Sache nicht lange herumreden, sondern Probleme frühzeitig, klar, offen und taktvoll ansprechen;
- sich Zeit nehmen und die Sorgen, Probleme, Vorschläge, Befürchtungen und Kritik in Ruhe anhören;
- das Gespräch in einer ruhigen, interessierten und freundlichen Weise führen;
- der oder dem Beschäftigten kein unredliches Verhalten unterstellen;
- betonen, dass man bereit ist zu helfen, wenn man als Führungskraft die Möglichkeit dazu hat;
- das Gespräch als Dialog führen und die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter mit in die Verantwortung einbeziehen
- Gespräche führen nach dem Motto: „Was können wir gemeinsam tun, damit sich Ihr Problem löst? Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, was zu tun ist.“