Lieferantenbewertung und LieferantenauswahlStrategie für das Lieferantenmanagement entwickeln und umsetzen

  • Strategische Bedeutung von Lieferanten erkennen
  • Einkaufsteile nach ABC- und XYZ-Klassen unterscheiden
  • Risiko der Zusammenarbeit mit Lieferanten ermitteln
  • Strategien der Lieferantenpolitik bestimmen
  • Art der Zusammenarbeit mit Lieferanten festlegen
  • Rollen, Funktionen und Aufgaben für Lieferanten planen
  • Anforderungen an die Lieferanten festlegen
  • 7 Vorlagen im Praxisteil

Strategische Bedeutung von Lieferanten erkennen

Lieferanten haben für Ihre Abnehmer und Kunden mal eine große, mal eine weniger große Bedeutung. Das hängt von den Produkten ab, die der Abnehmer von seinen Lieferanten bezieht. Manche Produkte sind speziell und können nur von einem einzigen Lieferanten geliefert werden. Andere sind standardisiert; der Abnehmer kann seine Lieferanten jederzeit austauschen.

Deshalb muss der Abnehmer klären, welche strategische Bedeutung die Produkte und Dienstleistungen haben, die von Lieferanten eingekauft werden. Dazu müssen diese Fragen beantwortet werden:

  • Besitzt der Lieferant mit seinen Leistungen ein Schlüsselelement oder eine besondere Kompetenz, die für den Abnehmer in seinem Wettbewerb entscheidend sind?
  • Ist das Produkt oder die Dienstleistung „knapp“, sodass beim Ausfall des Lieferanten ein großer Schaden für den Abnehmer entsteht?
  • Besteht eine Abhängigkeit von einem Lieferanten, sodass der Abnehmer dessen Preise akzeptieren muss?

Einkaufsteile nach ABC- und XYZ-Klassen unterscheiden

Um die Bedeutung der Einkaufsteile (Rohstoffe, Teile, Produkte, Dienstleistungen), die Sie von Ihrem Lieferanten beziehen, zu ermitteln, können Sie die sogenannte ABC-/XYZ-Analyse nutzen. Dazu ordnen Sie alle Einkaufsteile in unterschiedliche Kategorien ein. Für jede Kategorie lässt sich dann bestimmen, welche Funktionen und Aufgaben der Lieferant übernimmt.

Die Einteilung der Rohstoffe, Teile oder Produkte in Klassen erfolgt mit der ABC-Analyse nach wertmäßigen Kriterien. Das sind:

  • A: hoher wertmäßiger Anteil, meist geringer mengenmäßiger Anteil
  • B: mittlerer wertmäßiger Anteil, mittlerer mengenmäßiger Anteil
  • C: geringer wertmäßiger Anteil, hoher mengenmäßiger Anteil

Zum anderen werden die Rohstoffe, Teile oder Produkte nach der Vorhersagegenauigkeit und nach der Planbarkeit des Bedarfs mit der XYZ-Analyse beurteilt. Hier ergeben sich die folgenden Klassen:

  • X: relativ gleichförmige, geringe Schwankungen beim Verbrauch, hohe Vorhersagegenauigkeit, planbar
  • Y: unbeständig, fallender oder steigender Trend (Saisongeschäft), mittlere Vorhersagegenauigkeit, bedingt planbar
  • Z: absolut unregelmäßig, niedrige Vorhersagegenauigkeit, schlecht planbar

Dazu im Management-Handbuch

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