BudgetplanungProbleme bei der Budgetplanung
Budgetplanung und Budgetverhandlung als Ritual
So wichtig Budgets für die Steuerung eines Unternehmens und für die Umsetzung geplanter Aktivitäten in den einzelnen Bereichen sind, so gewichtig sind die damit verbundenen Probleme. Deshalb ist die traditionelle Budgetierung seit vielen Jahren in die Kritik geraten.
Denn oft sind Budgetplanung und Budgetverhandlung ein starres Ritual. Jedes Jahr nach der Sommerpause werden mehr oder weniger die gleichen Pläne vorgelegt und abgesegnet.
Nur wenn die Mittel knapp werden, weil es dem Unternehmen insgesamt nicht mehr so gut geht, dann beginnen zähe Verhandlungen, die großes Konfliktpotenzial bergen. Das Risiko ist groß, dass sich die Mächtigen im Unternehmen durchsetzen oder diejenigen, die zu den Entscheidern in der Geschäftsleitung einen guten Draht haben. Sachliche Gründe für die Budgetverteilung treten dann in den Hintergrund.
Mängel und Schwachstellen der Budgetplanung
Aber es gibt auch sachliche und in der Methode der Budgetplanung angelegte Gründe, die zu einer falschen Verteilung von Geld und anderen Ressourcen führen können. Zum Beispiel:
- Budgets werden vom Vorjahr fortgeschrieben. Das ist zu kurz gedacht. Die Ziele und Strategien für die Zukunft werden viel zu wenig berücksichtigt.
- Budgets werden an einer Messzahl wie dem Umsatz festgemacht, mit dem sie inhaltlich nichts zu tun haben. Dann können Budgets reduziert werden, obwohl gerade das Gegenteil notwendig wäre.
- Budgets werden einmal im Jahr zwischen den Akteuren ausgehandelt und dann starr festgeschrieben. Dann handeln alle streng nach einem langfristigen Budgetplan, aber nicht nach den Erfordernissen der aktuellen Situation. Das Unternehmen kann kaum auf kurzfristige Entwicklungen reagieren.