Qualitätskosten analysierenQualitätskosten analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten erkennen
Qualitätskosten sind eine Investition in die Wettbewerbsfähigkeit
Qualitätskosten zu erfassen ist meist sehr aufwendig. Denn sie müssen mithilfe der bestehenden Daten aus der Kostenstellenrechnung und mit einer Prozessanalyse bestimmt werden. Wenn die Qualitätskosten halbwegs korrekt sein sollen, dann braucht es dafür eine genaue Betrachtung auf der Ebene der Tätigkeiten. Deshalb muss sich die Frage anschließen: Lohnt sich dieser Aufwand?
Zunächst gilt: Qualitätskosten sind die Folge des Qualitätsmanagements und aller damit durchgeführten Tätigkeiten, Aufgaben und Prozesse im Unternehmen. Sie sind notwendig, um:
- Schaden abzuwenden, der durch fehlerhafte Produkte eintreten könnte,
- Beschwerden von Kunden und die Rückweisung von fehlerhaften Produkten durch die Kunden zu vermeiden,
- die Kundenzufriedenheit und die damit möglichen Effekte der Kundenbindung und der Empfehlungen sicherzustellen,
- einen Imageverlust des Unternehmens zu vermeiden.
Nur wenn all das erfüllt ist, ist ein Unternehmen überhaupt wettbewerbsfähig. Insofern könnte man sagen: Qualitätskosten sind unabdingbar – sie brauchen deshalb nicht hinterfragt zu werden. Aber …
Qualitätsmanagement optimieren
Wenn die Qualitätskosten bekannt sind und genauer analysiert werden, werden die Stellhebel und Potenziale sichtbar, mit denen sich das Qualitätsmanagement verbessern und die Qualitätskosten senken lassen. Das ist ein Gebot der Wirtschaftlichkeit im Unternehmen. Gerade die Trennung der Bereiche:
- Vorbeugen,
- Prüfen und
- Fehler beheben (intern oder extern)
und die entsprechende Zuordnung der Qualitätskosten kann zum Beispiel zeigen:
- genauere Prüfung spart Kosten bei der externen Fehlerbehebung, weil weniger Produkte zurückgenommen werden müssen,
- einfache, konstruktive Änderungen am Bauteil (Vorbeugen) machen die Qualitätsprüfung viel einfacher,
- einzelne Prüftätigkeiten lassen sich automatisieren und damit kostengünstiger durchführen,
- die interne Fehlerbehebung wird einfacher, wenn die Nacharbeit anders geplant und gesteuert wird.