KostenmanagementRisiken der Kostensparprogramme beachten

Kostensparprogramme können dazu führen, dass das Leistungsangebot des Unternehmens schlechter wird. Dadurch werden die Kunden unzufriedener und Mitarbeitende und Lieferanten wenden sich ab. Um diesen Nebenwirkungen vorzubeugen, sollte es mit jedem Kostensparprogramm eine Risikoanalyse geben.

Betroffene der Kostensparprogramme und negative Folgen

Wer Kosten einsparen will, geht immer ein Risiko ein. Leistungen einzuschränken, die für das Unternehmen sehr wichtig sein können, ist ein solches Risiko. Diese Leistungen richten sich nach außen zum Kunden, der einwandfreie Produkte und guten Service erwartet – und unzufrieden ist, wenn er hört: „Das haben wir eingespart. Das bieten wir Ihnen nicht mehr an.“

Die Leistungen eines Unternehmens richten sich aber auch nach innen an die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei mangelhafter Fürsorge, bei willkürlichen Veränderungen und höherer Arbeitsdichte ihre Motivation und Leistungsbereitschaft verlieren. Ihr Engagement sinkt, die Stimmung im Betrieb ebenfalls. Am Ende machen alle nur noch notgedrungen „Dienst nach Vorschrift“ oder sie sabotieren Prozesse im Unternehmen aus Frust, Enttäuschung oder Angst.

Schließlich bezieht ein Unternehmen seinerseits Leistungen von Lieferanten. Wenn bei ihnen Kostenschrauben angezogen werden, bringen sie für weniger Geld auch weniger Leistung. Das kann für das Unternehmen ebenfalls riskant sein: Bestellungen werden nicht mehr flexibel gehandhabt, die Qualität der gelieferten Produkte sinkt, es kommt zu Mängeln in der Logistik – oder der Lieferant trennt sich von diesem unrentablen Kunden, der sich dann aufwendig einen neuen Lieferanten suchen muss.

Kosten sparen mit Risikoanalyse verbinden

Deshalb muss jedes Programm zur Kostenreduzierung immer auch eine Risikoanalyse beinhalten. Alle geplanten Maßnahmen des Kostenmanagements müssen daraufhin geprüft werden, ob sie negative Folgen für das Unternehmen, seine Leistungsfähigkeit und seine Stellung im Wettbewerb haben. Das sind dabei die Kernfragen:

  • Was sind die Leistungsziele, die das Unternehmen immer erreichen muss und die durch Kosteneinsparungen nicht gefährdet sein dürfen?
  • Werden die geplanten Kosteneinsparungen in der erwarteten Höhe tatsächlich realisiert?
  • Wovon hängt es ab, ob die Kosten sinken?
  • Was wird den Erfolg der Kostensparprogramme behindern?
  • Kommen dadurch andere Kosten auf das Unternehmen zu? Kurzfristig, einmalig oder langfristig, dauerhaft?
  • Werden die Leistungen gegenüber Kunden, Mitarbeitenden oder Lieferanten eingeschränkt? Kurzfristig, langfristig?
  • Welche Folgen hat das auf andere wichtige Ziele des Unternehmens? Zum Beispiel Kundenbindung, Mitarbeiterbindung, Liefersicherheit etc.

Dabei darf die Risikoanalyse nicht dazu führen, nichts zu tun. Kosten sparen heißt Veränderung. Und Veränderungen tragen immer ein Risiko in sich. Sie sind deshalb nicht in jedem Fall zu vermeiden. Risiken müssen auch gezielt eingegangen werden. Zu unterscheiden sind dabei immer die kurzfristige und die langfristige Perspektive. Unterscheiden und analysieren Sie:

  • kurzfristige und langfristige Chancen des Kostenmanagements
  • kurzfristige und langfristige Risiken des Kostenmanagements

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