KundensegmentierungZielgruppen nach den Sinus-Milieus verstehen und anwenden
Merkmale laut Sinus-Modell
Die Sozialwissenschaftler des SINUS-Instituts haben schon 1978 damit begonnen, die (deutsche) Gesellschaft in unterschiedliche Milieus einzuteilen. Maßgeblich für ihre Einteilung sind die Werte und Lebenswelten der Menschen. Im Sinus-Modell werden folgende Differenzierungsmerkmale betrachtet:
- Grundorientierung: mit den Ausprägungen „Tradition“ im Sinne von Festhalten oder Bewahren, „Modernisierung/ Individualisierung“ im Sinne von Haben und Genießen oder Sein und Verändern, „Neuorientierung“, die sich ausdrückt in Machen und Erleben oder Grenzen überwinden.
- Soziale Lage: mit den Ausprägungen der Unterschicht und untere Mittelschicht, Mittelschicht, obere Mittelschicht und Oberschicht; gemessen an Bildung, Einkommen und Beruf.
Laut Sinus beschreibt das Modell:
„Die Sinus‐Milieus gruppieren Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln. Grundlegende Wertorientierungen gehen dabei ebenso in die Analyse ein wie Alltagseinstellungen zur Arbeit, zur Familie, zur Freizeit, zu Geld und Konsum. Sie rücken also den Menschen und das gesamte Bezugssystem seiner Lebenswelt ganzheitlich ins Blickfeld.“
[SINUS Markt‐ und Sozialforschung GmbH: Informationen zu den Sinus-Milieus, 2021, S. 3]
Nach Meinung der Sinus-Experten spielen soziodemografische Merkmale wie Alter, Beruf oder Einkommen eine geringe Rolle, wenn es um Konsum- und Markenpräferenzen geht. Diese sind vielmehr geprägt von Alltagsbewusstsein, Alltagshandeln und Alltagseinstellungen zu Arbeit, Familie, Freizeit oder Konsum.
Ein Sinus-Milieu fasst dann die Menschen zusammen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln, man könnte auch sagen: die den gleichen Lifestyle haben.