Fehler-Möglichkeiten- und Fehler-Einfluss-Analyse (FMEA)So führen Sie eine FMEA durch – Schritt für Schritt erklärt

Die Durchführung der Fehler-Möglichkeiten- und Einfluss-Analyse (FMEA) ist weitgehend standardisiert. Ein etabliertes Vorgehensmodell sieht sieben Arbeitsschritte vor. Kernelemente sind die Strukturanalyse, Funktionsanalyse, die Fehleranalyse und die Risikoberechnung. Welche Aufgaben damit verbunden sind, ist im Folgenden erläutert.

Die Schritte der FMEA in der Übersicht

Die Durchführung einer Fehler-Möglichkeiten- und Fehler-Einfluss-Analyse (FMEA) erfolgt in mehreren Schritten. Je nachdem, auf welche Beschreibung zur FMEA Sie sich dabei beziehen, sind diese Schritte etwas anders eingeteilt und unterschieden. Die jeweiligen Aufgaben und Inhalte sind dabei meist ähnlich oder identisch.

Der Standard, der nach gemeinsamer Modellentwicklung durch die Automobilverbände VDA und AIAG definiert ist, sieht insgesamt sieben Schritte der FMEA in drei Phasen vor. Die Schritte sind:

  1. Planung und Vorbereitung: Identifikation und Definition des FMEA-Projekts; Abgrenzung des Produkts und des Prozesses
  2. Strukturanalyse: Struktur des Systems analysieren, das mit der FMEA betrachtet wird
  3. Funktionsanalyse: Zusammenstellung aller relevanten Produktfunktionen oder Prozessschritte
  4. Fehleranalyse: Identifikation möglicher Fehler, Erkennen von Fehlerketten, Fehlerursachen und Fehlerfolgen im Produkt oder Prozess
  5. Risikoanalyse und Maßnahmenanalyse: Erkennen und bewerten von Risiken und Folgen, wenn der Fehler entsteht und nicht rechtzeitig beseitigt wird; mögliche und notwendige Maßnahmen identifizieren
  6. Optimierung und Maßnahmenumsetzung: Festlegung von Maßnahmen zur vorbeugenden Fehlervermeidung, Umsetzung der Maßnahmen und kontinuierliche Verbesserungen am Produkt oder Prozess
  7. Ergebnis-Dokumentation: Kommunikation der Ergebnisse an die betroffenen Fachbereiche und Schlussfolgerungen aus der FMEA

Die Schritte 1 bis 3 sind der Phase „Systemanalyse“ zugeordnet, die Schritte 4 bis 6 der Phase „Fehleranalyse und Risikovermeidung“ und der Schritt 7 ist die Phase „Risiko-Kommunikation“.

In jedem einzelnen Schritt der FMEA-Durchführung muss das Projektteam eine Fülle von Fragestellungen und Aufgaben bearbeiten. Dabei können unterschiedliche Werkzeuge eingesetzt werden. Diese werden im Folgenden vorgestellt.

Planung und Vorbereitung: FMEA-Projekt definieren und starten

Im ersten Schritt wird festgelegt, was im Rahmen der FMEA genau betrachtet werden soll. Das kann ein Produkt, eine Komponente, ein Prozess oder ein Fertigungsschritt sein, genauso wie Abläufe beim Erbringen einer Dienstleistung oder bei überbetrieblicher Logistik. Konkret kann das FMEA-Projekt Teil sein von:

  • Neuentwicklung eines Produkts
  • Produktänderung
  • Analyse von komplexen Herstellverfahren
  • Gefahrenanalyse von sicherheitsrelevanten Produkten oder Prozessen
  • Einsatz neuer Maschinen und Anlagen
  • Analyse von Prozessen und Produkten mit hohem Umweltrisiko oder Risiken für den Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Analyse von veränderten Einsatzbedingungen beim Kunden

Der Bereich und das Objekt, das mithilfe der Methode FMEA betrachtet werden soll, werden so eingegrenzt und beschrieben. Mit der Planung und Vorbereitung soll festgelegt werden, was im FMEA-Projekt betrachtet und analysiert werden soll – und was nicht. Damit wird auch abgesteckt, wie hoch die Eindringtiefe und Detaillierung der FMEA sein soll.

Daraus leitet sich der Projektauftrag ab. Mit ihm werden die Ziele des Projekts definiert, das Projektteam mit der Projektleitung und Moderation sowie der Projektsponsor festgelegt sowie ein Aufgabenplan und ein Zeitplan entwickelt.

Dieser Schritt endet mit einem FMEA-Kick-off-Meeting und einem Protokoll dazu.

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