Portfoliotechnik und PortfolioanalyseTechnologie-Portfolio für die Technologieplanung nutzen
Bedeutung der Technologieplanung
Der Einsatz von innovativen Technologien ist für viele Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg bei Kunden und im Wettbewerb. Denn Produktmerkmale und Funktionen basieren auf Technologien und Herstellverfahren. Produktionsprozesse oder Serviceprozesse sind ohne Technologieeinsatz nicht möglich. Das können sein:
- Werkstofftechnologien für Produkte
- Halbleitertechnologie oder Batterietechnologien für Produkte
- Maschinentechnologie für flexible und kostengünstige Herstellverfahren
- Informations- und Kommunikationstechnologie für schnelle Abläufe
- Webtechnologie für Kundenservice
Wie wichtig Technologien für fast alle Branchen sind, wird durch die intensiven Diskussionen in Politik und Gesellschaft rund um die Digitalisierung sichtbar. Für Unternehmen sind mit dem Technologieeinsatz weitreichende strategische Entscheidungen verknüpft. Denn es geht dabei meistens um langfristige und hohe Investitionen in Technik und für Kompetenzen und Qualifizierung der Beschäftigten.
Strategische Fragen sind:
- Welche Technologien müssen wir für Produkte und Prozesse beherrschen?
- Welche neuen und zukünftigen Technologien müssen wir uns aneignen?
- Welche Technologien sind Voraussetzung für innovative und wettbewerbsfähige Produkte?
- Welche Technologien und Kompetenzen nutzen wir durch die Zusammenarbeit mit Partnern oder durch Dienstleister?
- Wie setzen wir Trends zu Schlagworten wie „Digitalisierung“, „Industrie 4.0“, „Internet der Dinge“ in unserem Unternehmen um?
Auch für solche Fragen können Portfolio-Diagramme Zusammenhänge aufzeigen und mögliche Folgen sichtbar machen. Mit der Analyse der Technologie-Portfolios sind Bewertungen möglich und daraus lassen sich Antworten und Erkenntnisse für die Strategieplanung und Technologieplanung ableiten.
Technologie-Portfolio visualisieren
Aufgrund der Vielzahl der möglichen Fragestellungen lassen sich für das Technologiemanagement und die Technologieplanung viele unterschiedliche Portfolios entwickeln. Grundlage ist aber auch hier die Portfoliotechnik.
Sie sollten folgende Fragen klären:
- Welche Technologiebereiche wollen Sie darstellen und analysieren?
- Welche Bereiche, Produkte und Prozesse in Ihrem Unternehmen sind betroffen?
- Um welche strategischen Fragen geht es dabei?
Daraus leiten Sie ab, welche Variablen, Einflussfaktoren und Betrachtungsobjekte Sie mit dem Portfolio-Diagramm darstellen und analysieren. Auf der vertikalen y-Achse des Portfolio-Diagramms können Sie beispielsweise die Bedeutung von Technologien aus der Sicht von Kunden, Partnern, Wettbewerbern abbilden und damit Nutzen und Vorteile für Ihr Unternehmen bewerten. Sie können damit bewerten, mit welchen Technologien Sie sich einen Vorsprung gegenüber Konkurrenten erwerben können.
Auf der horizontalen x-Achse werden solche Faktoren betrachtet, die Ihre Kompetenzen mit den jeweiligen Technologien bewerten; das sind Erfahrungen, Qualifizierungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Zugang zu externem Know-how.
Als Betrachtungsobjekte werden bei Technologie-Portfolios dann unterschiedliche Technologien oder die Produkte und Prozesse, in die Technologien eingehen, bewertet und verortet. Die Größe der Kreise im Portfoliodiagramm kann beispielsweise abbilden, wie hoch die jährlichen Investitionen in diese Technologien sind. Die Farbe kann anzeigen, welche Technologien Sie bereits nutzen und welche (noch) nicht.
Das Technologie-Portfolio zeigt dann auf, ob Sie die richtigen Technologien einsetzen, gemessen am aktuellen oder zukünftigen Stand der Technik in Ihrer Branche und an den Fähigkeiten Ihres Unternehmens, mit diesen Technologien umzugehen.
Sie erkennen Defizite, wenn es darum geht, die Technologiekompetenzen zu haben, die Sie aus Marktsicht haben sollten. Das Portfolio-Diagramm in Abbildung 11 zeigt Ihnen, wie Ihre Position in Bezug auf wichtige Technologien aussehen könnte.