Jobwechsel meisternVorstellungsgespräch für eine Führungsposition meistern
Was erwarten Unternehmen im Bewerbungsgespräch von Führungskräften?
Führungskräfte sind nicht nur Mitarbeitende, sondern gleichzeitig Repräsentanten des Unternehmens. Schließlich sind sie häufig die Ersten, mit denen neue Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden oder die Presse in Berührung kommen. Arbeitgeber legen deshalb Wert darauf, dass potenzielle Führungskräfte zur Unternehmenskultur passen.
Unternehmen möchten im Vorstellungsgespräch außerdem herausfinden, ob Bewerberinnen und Bewerber das Folgende mitbringen:
- Fachkenntnisse
- ausreichende Erfahrung als Führungskraft (bei unerfahrenen Führungskräften: generelle Eignung als Führungskraft)
- gute Reputation, einwandfreier Ruf (nachweisbar durch Arbeitszeugnisse, Werdegang, Lebenslauf, Empfehlungen)
- soziale Kompetenzen
- Analysefähigkeit
- strategisches Denken
- Selbstbewusstsein
- Verantwortungsbewusstsein
- Flexibilität
- Einfühlungsvermögen
- Kommunikationsstärke
- hohe Eigenmotivation
Drei häufige Fehler beim Vorstellungsgespräch für Führungskräfte
In Job-Interviews begehen Führungskräfte einige typische Fehler, die sie mit einer guten Vorbereitung vermeiden können:
1. Hohe Motivation nicht ausreichend zeigen
Gerade unerfahrene Führungskräfte vergessen, dass sie sich nicht um einen „normalen“ Job bewerben, sondern um eine Position, bei der sie engagierter, motivierter und zielstrebiger agieren müssen als in anderen. Sie wirken zurückhaltend, vorsichtig und reagieren nur auf Fragen.
Im Bewerbungsgespräch muss daher für die Interviewer ersichtlich sein: Diese Person ist überdurchschnittlich engagiert, sodass sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitarbeitenden motivieren kann. Vor allem in schwierigen Phasen, bei hohem Zeitdruck oder Kritik aus dem Management. Zeigen Sie dies durch Körperhaltung, Aufmerksamkeit, Leidenschaft für das Unternehmen, in dem Sie sich gerade bewerben.
2. Belege und Beispiele weglassen
Im Bewerbungsgespräch werden von den Bewerbenden oft nur die formalen Kompetenzen, Ausbildungsgang oder Abschlüsse erläutert. Sie nennen Fähigkeiten, von denen sie meinen, dass diese gefordert werden. Aber sie versäumen, diese theoretischen Kompetenzen auch zu belegen.
Wenn Sie bereits als Führungskraft tätig waren, sollten Sie Ihre Eignung für diese Rolle anhand von praktischen Beispielen und erzielten Erfolgen darstellen. Es macht Sie glaubwürdiger und überzeugender, wenn Sie erläutern: „Das habe ich nicht nur gelernt, das habe ich auch gemacht. Zum Beispiel bei …“
Auch für neue Führungskräfte gilt: Belegen Sie anhand konkreter Beispiele aus Ihrem Berufsalltag, warum Sie sich als Vorgesetzte oder Vorgesetzter eignen. Zum Beispiel: Schlichten Sie häufig im Team? Übernehmen Sie mehr Verantwortung als andere? Welche Konzepte haben Sie erstellt? Welche Projekte geleitet?
3. Nicht schlagfertig antworten
Im Bewerbungsgespräch stellen die Interviewer oft provokante oder ungewöhnliche Fragen. Sie beginnen mit einer Diskussion und wollen die Meinung des Bewerbers hören. Viele reagieren dann zurückhaltend oder ausweichend, um keinesfalls die Harmonie im Gespräch zu gefährden.
Während dieser Phase im Vorstellungsgespräch haben Sie die Chancen, um Ihre Durchsetzungsfähigkeit zu beweisen – eine wichtige Fähigkeit von Führungskräften. Bleiben Sie ruhig, überlegen Sie, worum es dem Interviewer gehen könnte, sagen Sie Ihre Meinung und begründen Sie diese. Mit etwas Schlagfertigkeit zeigen Sie, dass Sie sich auch durch Provokationen nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Wahrscheinlich geht es Ihrem Gegenüber gar nicht um das Thema als solches, sondern man möchte Ihre Durchsetzungsfähigkeit und Ihre Selbstsicherheit prüfen. Getreu dem Motto: Wer sich im Bewerbungsgespräch durchsetzen kann, schafft das wahrscheinlich auch im Berufsalltag gegenüber Mitarbeitenden und Kollegen.