Maschinenfähigkeit und Prozessfähigkeit berechnenWorum geht es bei der Prozessfähigkeit?
- Kurzfristige Betrachtung: Fähigkeit der Maschine
- Langfristige Betrachtung: Fähigkeit des Prozesses
- Stichprobenziehung zur Prozessfähigkeit
- Berechnung der Prozessfähigkeit
- 2 Vorlagen im Praxisteil
Kurzfristige Betrachtung: Fähigkeit der Maschine
Mit der Maschinenfähigkeitsuntersuchung wird geprüft, ob die Maschine in der Lage ist, stabil ein Produkt mit der geforderten Spezifikation herzustellen. Dabei geht es um ein definiertes Qualitätsmerkmal und um die technische Fähigkeit der Maschine.
Dazu werden vor Beginn der Produktion mindestens 50 Produkte oder Teile auf der Maschine so hergestellt, wie es der späteren Serienproduktion entspricht. Für diese Stichprobe werden die Messwerte für das Qualitätsmerkmal ermittelt und ausgewertet.
Entscheidend ist, dass damit nur der Einfluss der Maschine betrachtet wird.
Langfristige Betrachtung: Fähigkeit des Prozesses
In der Realität wird die Qualität eines Produkts oder eines Teils nicht nur von der Maschine bestimmt, sondern von vielen weiteren Einflussfaktoren wie:
- Bedienpersonal
- Ausgangsmaterial des Lieferanten
- Abläufen in der Fertigung wie Rüsten, Wartung oder Instandsetzung
- Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftdruck, Erschütterungen etc.
Solche Einflussfaktoren bestimmen, ob der Prozess insgesamt, so wie er (üblicherweise) durchgeführt wird, in der Lage ist, ein Produkt mit dem entsprechenden Qualitätsmerkmal zu erzeugen. Das ist die Prozessfähigkeit.
Ziel ist, dass ein Prozess langfristig und auf Dauer die Qualität gewährleistet, die für das jeweilige Produkt notwendig ist. Der Prozess muss stabil sein. Ein stabiler Prozess soll sein:
- planbar
- personenunabhängig
- termintreu
- quantifizierbar
- reproduzierbar
- rückverfolgbar